„Nostalgie ist auch nicht mehr das, was sie mal war“

Eine kurze Geschichte meiner Kleinrechner


Im Laufe der Jahre bin ich mit diversen Rechnern konfrontiert worden. Hier mal ein Überblick, welche davon irgendwie relevant waren.

1973: Der erste Taschenrechner in unserer Familie. Vier Grundrechenarten, klappriges Gehäuse, und ebensolche Tasten. Keine Unterdrückung führender Nullen, keine Überlaufsperre, und wenn man bestimmte Tasten gleichzeitig drückte, zählte die 3. Stelle von 0 bis 9 automatisch hoch. Dafür kostete dieser Rechner auch nur 200 DM.
1978: Im Jahre 1978 geschah es, daß ein kleiner Taschenrecher, den mein lieber Bruder bei einer Firma in Aachen namens VERO (die gibt es glaub ich heute noch, unter anderen Namen) erwarb.
Das Teil hiess TI-58, war programmierbar, aber ohne Dauerspeicher, dafür mit austauschbaren ROM ("2nd Pgm 21" - erinnert sich noch jemand?).
1978: Informatik-Unterricht in der Schule. PAPs gezeichnet. Herr Stroh, der uns unterrichtete war kein Lehrer, sondern der Leiter eines Rechenzentrums(!)
Ende 1979: Die Sternwarte Neanderhöhe kaufte einen TRS-80 Model 1, aber schon mit Level II - Basic, 16k RAM, Kassettenrekorder als Massenspeicher - sehr knifflige Lautstärkeeinstellung (zwischen 4 und 5, aber mehr zur 4 hin, jedenfalls bei meinen Kassetten).
Übrigens ist TRS 80 - Level II Basic die beste Programmiersprache, die es gibt.
1981: Das erste Diskettenlaufwerk 88kB mit 5,25 Zoll Disketten, 10er Pack (single sided, single density) bei Data Becker im Sonderangebot für nur 79 DM!
Der TRS-80 kriegt damit auch einen Timerinterrupt! Da lies natürlich der erste Hintegrundspooler nicht auf sich warten. Fein abgetippt, aus der 'mc'. Nur ca. 2 Seiten ASM..., Länge ca. 200 Byte, BYTE nicht kiloByte.
Übrigens ist Z80-Assmbler die beste Programmiersprache, die es gibt.
1981: Ein Rechenzentrum (Uni Düsseldorf) von innen betrachtet.
Dort auch das erste Mal ein Modem gesehen ...
Ende 1981: Informatik-Projektwoche an der Schule. Rechner war so ein Mainframe-artiges Ding, Dietz 621X2 oder so ähnlich. Mit 4 Terminals, eins davon ein reines Drucker-Terminal ...
Übrigens ist Pascal die beste Programmiersprache, die es gibt.
1982: Mein erster programmierbare Taschenrechner: Casio FX-602P(ext.Link). Mit Hex-Umrechnung! Später dann ein Kassetten Rekorder-Interface als Massenspeicher.
ca. 1982: Mir drückt jemand einen ZX-81 in die Hand. Ich soll doch dafür bitte ein Programm für gleitende Durchschnitte schreiben. Eine Sache von 10 Minuten sollte man denken, ganz leicht eingegeben. Eingeben? ZX-81! Meine erstes mit einem Rechner verdientes Geld...
ca. 1982: Colour-Genie, ein dem TRS-80 ähnlicher Rechner. Bunt, aber nicht so gut wie der TRS-80....
1984: UniDO: Lochkarten. Mit einem Stanzer rumgespielt und mit leichten Schaudern gehört, daß die Semester vor uns diese Dinger noch benutzten mußten.
1984: UniDO: BS2000 Erfahrungen mit UCSD-Pascal (gibt es eigentlich inzwischen den Debugger?)
1984-1986: Die Schneider-Phase.
Zunächst mit einem CPC-464(ext.Link) Teile eines kommerziellen Programmes (Textomat CPC, ja ich gebe es zu) geschrieben. Anschliessend einen CPC-664 gekauft. Und kurz darauf mit einem CPC-6128 experimentiert (auch aus kommerziellen Gründen).
1987: Schon wieder ein Nebenjob. An einem IBM-PC-Klone (Multitech XT, 8 MHz mit externer 10 MB-"Winchester").
Übrigens ist Dataflex die mieseste Programmiersprache, die es gibt.
1987: UniDO: Ne Unixanlage fürs Softwarepraktikum. Wieder mit PASCAL. Vor allem die Erfahrung, wie schwer es ist ein Shellscript "r" ( r & ; r & ) wieder zu stoppen ...
Ausserdem hab ich meinen ersten Makefile geschrieben.
1987: Ein Laptop. Naja. Eher ein tragbarer Rechner. Besser gesagt: ein schleppbarer Rechner. Ein Toshiba T3100(ext.Link), mit klappbareren Deckel und Plasmadisplay. Und der Akku erschöpfte sich nie. Kein Wunder, denn er hatte keinen. Trotzdem: An der Uni war so ein Gerät sehr auffällig. So wie es heute kein Laptop ist.
1989: : Netze - natürlich Novell. Eine interessante Erfahrung. Vor allem ein Programm namens SNIPES ...
1989: Akustikkoppler - Volle 300 Baud per Telefon.
1989: Der erste eigene PC: 80286, 1 MB-RAM!, 40 MB Platte, kurz darauf eine 120er, später noch eine zweite - und eine davon läuft heute noch!
1989: Netze, diesmal drahtlos (AX.25) und zukunftsträchtig (TCP/IP, dg9ep.ampr.org, 44.130.19.50). Knotenrechner: TNC-2 (Z80, 2MHz).
1991: Meine einzige Begegnung mit einem Mac. Sie verlief für beide Seiten folgenlos.
1992: Der erste Einplatinenrechner, der von mir programmiert wird (NEC V25+ CPU, genannt FALCon/TNC4).
Übrigens ist Smalltalk die beste Programmiersprache, die es gibt. Äh, nein, damit habe ich die V25 nicht programmiert.
1994: Das erste Mal Linux verwendet.
1994: Das erste und einzige Mal unter TSO und Co. gearbeitet.
1995: Zum ersten Mal flottig im Internet. Und natürlich auch direkt die Urform dieser Heim(at)seiten erstellen.
1998: Handrechner (Palmtops) können richtig nette Spielzeuge sein. Bei mir ist es ein 3Com Palm-III (Palm Pilot).
2002: ... und wenn diese Handrechner auch noch ein bekanntes Betriebssystem verwenden, ist es wie beim Sharp Zaurus noch netter.
2004: So, jetzt auch mal einen Laptop.
2008: Und ein "Smartphone" - ich werde langsam spiessig.