„Han di koi Schnur?“

Das Wort „Handy“


Andere Länder, andere Handys - Weitere Theorien - So steht es im Wörterbuch - Skurilles

Dieser Text ist nicht mehr ganz neu. Der Inhalt ist zwar fachlich ok, allerdings ignoriert er noch Wortweiterentwicklungen wie die Unterscheidung zwischen "Smartphone" und "Handy" oder den Wegfall der festen Bedeutung von "Telefon" als "Festnetztelefon". Dies werde ich in den Text einarbeiten, genau wie viele veraltete Links nach Reperatur schreien. Das mache ich demnächst. Doch, doch ...
Januar 2024

Englisch oder nicht englisch?

Oft wird im Netz und in Medien behauptet, das Wort „Handy“ hätte überhaupt nichts mit Englisch zu tun:

Engländer und US-Bürger verwenden in der Tat andere Bezeichnungen für die handlichen, tragbaren Funktelefone, die im deutschen Sprachraum allseits „Handy“ genannt werden.

Und tatsächlich hat das englische Wort „handy“ zunächst nur die Bedeutung „geschickt, handlich, nützlich, zur Hand“.

Aber den Begriff „Handy“ gab es als Hauptwort in Produktbezeichnungen auch im Englischen („Handycam“). Als Bezeichnung für tragbare Funkgeräte in Handgröße ist „Handy“ in Deutschland schon ab Mitte der 1980er-Jahre, also rund ein halbes Jahrzehnt vor Start der gegenwärtigen Mobilfunknetze nachweisbar.
In England gab es „Handy“ abgeleitet von „hand-held transceiver“ bereits Mitte der 1970er-Jahre. Erstmals taucht der Begriff in der Variante „Handie-Talkie“ schon in den 1940er-Jahren in den USA auf.

Die These der rein deutschen Wortschöpfung, die nichts mit dem Englischen zu tun habe, ist daher nicht plausibel.


Ein Versuch der Herkunftsdeutung

1930er / 1940er Jahre

Bereits Ende der 30er, Anfang der 40er entwickelte Motorola ein tragbares Funkgerät:

40er-Jahre Handy (Größe: 8,0KByte)
Motorolas Werbung (Größe: 12KByte)
Werbeanzeige für den Film 'Der Held von Burma'. (Größe: 16KByte)
„Am Ende des zweiten Weltkrieges [fanden wir auf einer Müllhalde der Amerikaner in Echterdingen] die Trümmer eines kleinen Funkgerätes, das so klein war, daß man es wie einen übergrossen Telefonhörer ans Ohr halten konnte.
Irgendwie haben wir dann herausgefunden, daß diese Dinger ‚Handie-Talkie‘ genannt wurden und daß es auch noch ein grösseres Rucksack-Funkgerät gab, das ‚Walkie-Talkie‘ hiess.
Viele Jahre später war ich dann selber Amerikaner geworden, und da sagte mir ein älterer Ingenieurkollege, daß diese Namen eigentlich ‚Pidgin English‘ seien, eine inoffizielle Sprache, die z.B. in Hawaii gesprochen wird [...]. ‚Handie-Talkie‘ (man beachte die Schreibweise) ist deshalb ein ‚Handsprecher‘, ‚Walkie-Talkie‘ ein „Gehsprecher“. [..]
Ich habe dann mal im Internet nach ‚Handie Talkie‘ gesucht und dabei schliesslich in der Geschichte der Firma Motorola die folgende Angabe gefunden [http://web.archive.org/web/20030215015534/http://www.motorola.com/General/Timeline/1940.html(ext.Link)]:
1943 The first portable FM two-way radio, the ‚walkie-talkie‘ backpack radio, is designed by Motorola's Dan Noble. It and the ‚Handie-Talkie‘ handheld radio become vital to battlefield communications throughout Europe and the South Pacific during World War II.
Dabei war auch ein Foto einer Werbeanzeige [Original] aus den Nachkriegsjahren.

Vor ein paar Jahren lief hier auch mal eine Werbung für Motorolas Cell Phones, die das Handie Talkie und ein Cell Phone zeigte mit dem Titel ‚Like father, like son‘.“
Erich A. Pfeiffer
Werbeanzeige von Motrola mit einem 1940er Walkie-Talke und einem 1990er-Mobiltelefon. (Größe: 20KByte)

Auf deutsch wurden Handie-Talkies offenbar „Handfunksprechgerät“ und - es lebe die Bedeutungsverschiebung - „Walkie-Talkie“ genannt.

„„Walkie-Talkie“ klingt wie Pidjin-Englisch und wurde für die US-Streitkräfte im Zweiten Weltkrieg entwickelt. Seitdem hat's einen festen Platz in der englischen Sprache. Aber der Clou bei der Sache ist wie der Deutsche „Handie“ in „Handie-Talkie“ empfindet. Der Deutsche sieht „Handie“ in dieser Verbindung als ein Substantiv. Der Muttersprachler aber *hört* „Handie“ in dem Zusammenhang als ein *Adjektiv*. Die Schreibweise ist eine Spielerei der Entwickler. Als das Gerät Mitte der 1940er Jahre vorgestellt wurde, kannte man den Begriff Walkie-Talkie schon lange, ergo die Idee von Motorola dran anzuknüpfen, „Walkie“ wegzulassen und „Handie-Talkie“ in die Welt zu setzen. „Handie-Talkie“ sieht pfiffiger als 'handy Talkie' aus. Damals wußte man wahrscheinlich nicht, daß man die Deutschen damit verwirren würde. :-)))“
Wayne Brown(ext.Link)

Laut Spiegel-Online (ext.Link) sieht sich auch Motorala selber als Namenspatron des deutschen Handys. Dies aber bestreitet (wiederum laut Spiegel-Online) Doris Steffens vom „Projekt Neologismen“ des Instituts für Deutsche Sprache: "Wir haben nicht geglaubt, dass dieser Zusammenhang Anfang der neunziger Jahre noch bekannt war".

Siehe auch Handie-Talkies Serve Both Military and Commercial Needs(ext.Link) (eng.), Motorola develops the first handheld two-way radio(ext.Link) (eng.), Definition des Begriffs Handie-Talkie ('HT')(ext.Link) (eng.) und Handie-Talkie als Pager, 1956(ext.Link) (eng.)

1970er Jahre

Im privatem Bereich, vor allem bei Funkamateuren, gibt es tragbare Funkgeräte seit den 70er Jahren. Zunächst in der noch relativ unhandlicher Größe eines dicken Buches (z.B. ICOM IC-202(ext.Link)), aber eben tragbar. Deswegen wurden sie als „Portabel-Geräte“ bezeichnet.

Mit der Genehmigung des CB-Funks in Deutschland(ca. 1975) kamen schnell viele einfache Handfunkgeräte auf den Markt. Sie wurden i.A. „Walkietalkie“ genannt.

„Als ich 1978 anläßlich eines Besuches [...] unserer Partnerstadt Warrington/Cheshire eine GB-Gastlizenz beim Homeoffice in London beantragte, bekam ich von dort u.a. auch einen Fragebogen den ich ausfuellen musste. In diesem tauchte fuer mich damals auch ein neuer Begriff auf, und zwar der Begriff „handheld transceiver“. Diese als als 'handheld' bezeichneten Handfunkgeraete wurden von unseren englischen Freunden als „handy“ bezeichnet [...]“
Max, dk7eo (†)

Mit „hand held ...“ werden in England Geräte bezeichnet, die eben handflächengroß sind. Somit entsprechen die „hand held transceiver“ also dem deutschen „Handsprechfunkgerät“.

„Handfunkgeraete hiessen in USA auch schon immer ‚hand helds‘“
Armin, dl4sd

Auch in Japan wurde diese Bezeichnung verwendet:

„[Ein] Funkgerät aus den 1970er / 80er Jahren [..], Modell Kenwood TR-2300. Auf der Schachtel (Made in Japan) steht in englischer Sprache: '2m FM Handy Transceiver'.“
'claruva' 19.7.07

1980er Jahre

Bild einer Handycam (Größe: 8,0KByte)
Im September 1985 brachte die Firma Sony eine relativ leichte Kamera mit eingebautem Videorekorder auf den Markt, die sie „Handycam“ nannten (http://www.sony.net/Products/handycam/history.html(ext.Link)).

Reklame für ein HFG (Größe: 28KByte)
Der „deutsche“ Begriff „Handy“ tauchte m.W. das erste Mal Anfang 1986 in kommerziellen Anzeigen deutscher Funkzeitschriften auf.

„Ich nehme an, dass vielleicht einer der Werbeleute einer deutschen Telefonfirma auch so ein alter Knabe ist, der sich noch an seine Jugendabenteuer erinnern kann, und der daher das Germerikanische Lehnwort „Handy“ eingeführt hat.“
Erich A. Pfeiffer

Schon 1989 war dort „Handy“ die häufigste Bezeichnung. Aber „Handfunkgerät“, „Minihandfunke“, „Handfunke“, „HFG“, „Handfunksprechgeräte“, „Mini“, „Taschenfunkgeräte“, „Handgerät“ etc. waren auch noch oft in Gebrauch.

Seit Anfang der 80 Jahre gab es (damals illegale) Funktelefone mit kurzer Reichweite für den Einsatz im Haus. Diese wurden als "drahtlose Telefone" bezeichnet.

Inzwischen hat sich der Ausdruck „schnurloses Telefon“ dafür durchgesetzt. Auch „DECT“ wird als Bezeichung verwendet. Es wurden auch schon die Bezeichnungen „DECT-Handy(ext.Link)“ und „Home-Handy(ext.Link)“ gesichtet. Analog werden die „echten“ Handys auch als „GSM-Handy(ext.Link)“ bzw. „DCS-Handy“ (sehr selten) bezeichnet (GSM, DCS (Bezeichnung für ein bestimmten GSM-Frequenzbereich z.B. in England) und DECT bezeichnen die zugrundeliegenden technischen Spezifikationen).

„Der Begriff „Schnurlos“ ist im meiner Sprachumgebung erst aufgetaucht, als die Handys sich extrem vermehrten und „man“ (der Deutsche) eine Unterscheidung zum Zellular-Telefon brauchte.“
Thomas Heier(ext.Link)

In Asien, vornehmlich in Japan, gibt es das „Personal Handyphone System“. Dies ist ein Mittelding zwischen schnurlosen Telefonen und Handys. Entwickelt wurde es ab 1989. Komerziell ist es seit 1995 im Einsatz. Es dürfte keinen sprachlichen Zusammenhang zwischen diesem System und dem deutschen „Handy“ geben.

Mobilfunknetze

Die ersten Funktelefonsysteme für zivile Anwender wurden Ende der 40er Jahre in Betrieb genommen. Sie waren handvermittelt und hatten nur geringe Teilnehmerzahlen. Die Endgeräte waren groß und klobig, da in Röhrentechnik ausgeführt. Dies waren die ersten Autotelefone. Diese wurden damals auch als Funktelefon bezeichnet.

1981 wurde in Deutschland mit dem C-Netz das erste zelluläre Funktelefonsystem eingeführt. Im gleichen Jahr führten auch andere europäische Länder solche Netze ein. Diese waren aber größtenteils untereinander nicht austauschbar.
Zelluare Systeme erleichtern die Entwicklung kleiner Funktelefone sehr. Da es hier - im Gegensatz zu den älteren Systemen - sehr viel mehr Basisfeststationen gibt, ist nur noch eine niederige Sendeleistung erforderlich. Dies spart Strom und damit können kleinere Akkus verwendet werden. Gleichzeitig erleichtern die verwendeten kürzeren Wellenlängen die Verkleinerung der Geräte.

Als Vorstufe zum Handy gab es tragbare C-Netztelefone, Kästen in kleiner Koffergroesse mit Hörer an Schnur. Das nach Firmenangabe erste gab es 1987 von Siemens. Diese Dinger wurden als „tragbare Telefone“ bezeichnet.

„Tragbare Geraete waren ein grosser Fortschritt; sie wurden damals auch „Porty“ (wohl von „portable“ abgeleitet) genannt. Ich weiss nicht, wer den Begriff eingefuehrt hat, kann mich aber erinnern, ihn vor einigen Jahren in Zeitschriften gelesen zu haben. Diese tragbaren Funktelefone waren immer noch recht grosse Kästen mit langer Antenne und einem Telefonhörer am Kabel.“
Sven Türpe(ext.Link)

„Es gibt im Deutschen den schönen Ausdruck „Funktelefon“, was etwa den englischen / amerikanischen Varianten für „Handy“ gleichkommt. Nur meinen viele Deutsche, daß ein Funktelefon solch ein großer, klobiger Kasten mit Henkel und langer Antenne sei. Ein Handy sei natürlich kein Funktelefon.“
Arno Zopf(ext.Link)

In diese Zeit (um 1988) fällt eine andere Deutung, die Josef Kedaj, einem damals leitenden Postbeamten und Fachautor als Erfinder führt. Danach bestellte die Generaldirektion Telekom 10.000 Stück des „nur“ 600g schweren Telefongeräts „Alcatel Poctel C3/SEM 340(ext.Link)“. Postintern wurde ein griffiger Name dafür gesucht. Irgendwie kam man dabei auf „Handy“. Leider gibt es für die Geschichte keine Belege. Weder wurde das Telefon „Handy“ genannt, noch gibt es irgendwelche Schriftstücke, die das Wort „Handy“ enthalten (Spiegel-Online: Woher kommt das Handy?(ext.Link)).

Eindeutschungsversuche

In den USA gab es die ersten zelluare Funktelefonnetze für tragbare Geräte. Die Geräte dafür werden als „mobile phone“ (bewegliches Telefon), „cellular phone“, „cellphone“ (seltener) oder „handphone“ bezeichnet.

Diese Begriffe waren im Deutschen nicht brauchbar: Mobiltelefon war fest mit Autotelefon assoziiert, weil „Mobil“ immer direkt Auto/mobil implizierte. Und „celluarphone“ kann man (ok: ich) schlecht aussprechen, ausserdem kommt es dabei zu Mißverständnissen:

„„digital cellular phone calls“ war übersetzt: „Anrufe aus Telefonzellen““
Helen Hauser in einer Übersetzungskritik(ext.Link) 4. Mar 1999

Das „taschenbuch der telekom praxis 1993“ nennt diese Geräte "Handfunktelefon", „Handheld-Telefon“ und „Handgeräte“. Weitere in der Handy-Frühzeit(ext.Link) verwendete Begriffe: „Portables“, „Handhelds“, „Porties“, „Handies“ (aus: Schoblick, Alles über Autotelefone, Franzis 1993)

In dieser Zeit wurden von Firmen Bezeichnungen wie „Talkman“ (Nokia Talkman 320 F(ext.Link)), „Pocky“ (Post(ext.Link)), „Portable“, aber auch schon „Handy“ (Bosch, Hagenuk) verwendet.

Als Ersatzbegriff zu Handy wurde (nicht immer ernst gemeint) u.a. „Funkfernsprecher“, „Taschentelefon“, „Gürteltelefon“, „Handtaschentelefon“, und „(Trans)Portofon“ vorgeschlgen.

Die „Gesellschaft für dt. Sprache“ schrieb 1996 einen Wettbewerb aus, um eine „solide“ Alternative zum Begriff „Handy“ zu finden.

„Eine Auswahl aus den Vorschlägen: Anrufli, Calli, Foni, Mini, Mobi, Nervi, Rufli, Sacki, Schnelli, Speaki, Telli, Tragi, Blendy, Fony, Ohrly, Porty, Talky, Trendy, Walky“
Reischl(ext.Link)

Die erste mir bekannte Sichtung des Begriffs „Handy“ für Telefone stammt aus dem Mobilfunklexikon von Gusbeth (Franzis 1990): „Handheld-Telefone (oder Handy)“. Die im gleichen Verlag erscheinene Funkschau schreibt in Heft 1/1990 (S.16) „Soll in der USA Konkurenz durch NECP3-Mobiltelefon bekommen: Motorolas Handy ‚MicroTac‘“.

„„Funktelefon“ ist ein viel klobigeres Wort als das „Handy“, exakt passend zu den Gerätegrößen :-).“
Dr. Peter Kittel(ext.Link)

„„Handy“ ist ein kurzes, eindeutiges Wort und noch nicht belegt. Anstatt jetzt zu klagen, hätte man vor ein paar Jahren einfach ein Treffenderes finden müssen. Hätte es eines gegeben hätte es sich vermutlich durchgesetzt.“
Felix Holderied(ext.Link)

„Wie wäre es mit „GSMo“ (also „Mo“ und nicht „M“ als Abkürzung für „mobil“)? Zu lesen als „Gizmo“ - Amerikanisch für „Dingsbums“.
„GSM“ ist die Abkürzung für 'groupe spéciale mobile', entartete dann zu einem eigenständigen Begriff und soll jetzt für 'global standard for mobile communication' (oder ähnlich) stehen.“
Josef 'Jupp' Schugt in de.etc.sprache.deutsch(ext.Link) 25. Nov. 1999

„Im uebrigen ist in der Mobilfunkbranche der Begriff „Handset“ wesentlich verbreiteter als „Handy“ oder „Mobile“.“
Andreas Krennmair, 1. Nov. 2004(ext.Link)

„Ist der korrekte GSM-Begriff nicht „MS“ (Mobile Station)? Versteht zwar auch niemand, aber danach war ja nicht gefragt ;-)“
Maximilian Gauger, 5. Nov. 2004(ext.Link)

Der Plural von Handy ist übrigens lt. Duden „Handys“ und nicht „Handies“.

„Handy“ als Exportartikel

Zwischenzeitlich schien der Begriff „Handy“ in Nordamerika (wieder) angekommen zu sein. Das verzeichnete zumindestens das Online-Magazin „Wired“ im September 2000 in seinem Slangverzeichnis: Slang for cell phone. Short for handheld. Und auch Spiegel Online fand im November 2006 die Eroberung der USA durch den vermeintlichen Verwandten berichtenswert(ext.Link).
Allerdings gibt es im Amerikanischen eine weitere Bedeutung(ext.Link), die nun wirklich nicht zum deutschen Handy passt.

In der Belletristik konnte man es (selten) finden:

„''I can and I must. Now if you would bring me the handy, I will arrange a meeting.' She gave him the cell phone.'
(Der Sprecher ist Engländer [und die Autorin des Buches Amerikanerin]).
Rita Mae Brown and Sneaky Pie Brown, 'Cat on the Scent' Seite 175 (Taschenbuchausgabe)[, ISBN 0-553-09971-X]“
Peter Brülls, 8. März 2005(ext.Link)
Der Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch war ob dieser Verwendung erstaunt und spekuliert darüber, warum die Autorin „Handy“ verwendete. Auf dieser Seite gibt es einen Scan des obigen Zitats.

<-- # 2 mal: https://www.sprachlog.de/2007/07/02/woher-kommt-das-handy/ --->

„Hagenuk hatte vor einigen Jahren versucht [in Singapur] Fuß zu fassen und mit dem Begriff ¨Handy¨ geworben, das hat sich aber nicht durchgesetzt.“
Mathias Koerber


Wie nennen es denn die Anderen?

<-- # Aufruf dazu siehe https://groups.google.com/g/de.etc.sprache.deutsch/c/P-e6in2rzkM aufgerufen 14.1.24 -->

In anderen Sprachen nennt man Handy nicht „Handy“. Es ist statt dessen fast immer die landessprachliche Variante von „Taschentelefon“, „Handtelefon“, „beweglichem Telefon“ oder „zelluläres Telefon“. Allerdings gibt es auch für Deutsche lustig klingende Bezeichnungen wie z.B. in Schweden.

Eine weitere derartige Liste findet sich unter „Zur Bezeichnung von Handie-, Handy im nichtdeutschen Sprachraum“ sowie im deutschen Wikipediaartikel „Mobiltelefon#Bezeichnung“. Ein Liste mit der Bezeichnung für „Handy“ in über 120 Ländern/Regionen verzeichnet eine Wikidata-Seite.

Danke an alle genannten und ungenannten Beitragenden. Ergänzungen und Korrekturen bitte an mich.

Arabien In vielen arabischen Länder wie den Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien oder Palästina wird es Jawwal (جوال) bezeichnet, was "das, das durch die Gegend spaziert" bedeutet.
Deutsche Wikipedia(ext.Link) 31. März 2007
Argentinien In Argentinien sagt man meist "mobicom", eigentlich ein Markenname, wenn ich mich nicht irre, von der Telefonica Argentina.
Christian Blome 13.6.02
  Der Name „Mobicom“ ist kein Markenname von Telefonica, sondern der Name einer eigenständigen Firma.
Mobicom wird wirklich sehr häufig benutzt. [..] Allerdings ist „celular“ auch sehr gebräuchlich und dem Begriff „Mobicom“ insofern überlegen, da ja die Konkurrenz von Mobicom ihre Mobiltelefone ja nicht wie den Hauptkonkurrenten bezeichnen will.
Alexander Loschky 27.2.03
  Ich habe nach längerer Zeit mal wieder reingeschaut und entdeckt, dass sich bei Argentinien ein kleiner Fehler eingeschlichen hat. Das Mobiltelefon wird dort nicht Mobicom genannt, sondern Movicom. (Wird aber genauso ausgesprochen.)
Alexander Loschky 13.6.05
Australien Der englische (zumindest in Australien gebräuchliche) Ausdruck ist mobile phone.
Matthias Gietl
Belgien [..] im flämischen Belgien: een gsm
Freddy Van Overmeire
  [Die] französischsprachigen Leute hier in Wallonien und Brüssel nennen das Handy: GSM, die jungen Leute le „G“, andere auch "le portable", wenn der Zusammenhang klar ist (also wie auch in Frankreich).
Die deutschsprachige Gemeinschaft bleibt bei Handy (wie in Deutschland).
Gerlinde Meister März 2004
Bolivien Hier sagt man einfach celular zum Handy und trotz tiefer Armut ist dieser zum allmächtigen Übel ausgewachsen. [...] In Bolivien könnte man denken, die meisten Leute haben irgendwas Böses im oder am Ohr, denn immer halten sie eine Hand daran [...]
Manfred Mertens 6.2.2004
Brasilien celular [s. a. Portugal]
Alain Runa 21.8.2003
Bulgarien In Bulgarien heißen die Teile GSM-fon oder nur GSM, man beachte die Aussprache „dshie-es-em“ wie im englischen.
Haiko Cyriaks
  Neben Mobifon (мобифон) auch dzhiesem (джиесем)
Deutsche Wikipedia(ext.Link) 31. März 2007
China Auf dem chinesischen Festland wird wie auf Taiwan der Begriff shouji verwendet.
Yuguang Lin 21.8.2004
  sau kei („Handmaschine“) in der Volksrepublik China.
Deutsche Wikipedia(ext.Link) 31. März 2007
Dänemark mobiltelefon (etwas salopp - lies vulgär - ist 'mobil').
Poul Erik Jørgensen
  mobilen
Nis Schmidt
Deutschland Handy, hin und wieder Mobiltelefon, selten Funktelefon. Eine Unzahl von Spottnamen existieren. Sie reichen von "mobile Kommunikationseinheit" über „Wo-bist-Du-Kiste“, „Schnöselfon“ und „Yuppiefon“ (Der Spiegel, 28/1990, S. 155) bis hin zu „Potenzknochen“
England Die Engländer in meiner Umgebung hier in Birmingham die Bezeichnung „mobile“. Ich habe auch bisher noch nie ein anderes Wort dafür auf Werbeplakaten gesehen.
Marc Eberhard auf der DLUG-Liste 30.11.2004
  [...] 'mobile phone' oder in Cockney ganz einfach 'bone'. [...] 'bone' kommt aus dem Cockney und ist eine Kurzform. Im Cockney dialect reden die Leute schon seit Jahrhunderten in Reimen [...]. Der Reim der zum 'mobile phone' gehört ist 'dog and bone' (Hund und Knochen) und so hieß dort ein Handy 'dog and bone', wie die meisten solcher Reime ist er natürlich viel zu lang und in kurzer Zeit wurde daraus dann einfach nur 'bone'.
Emma Bailey(ext.Link) 30.11.2004
Esperanto poshtelefono (sh ist eine Ersatzdarstellung für s mit Zirkumflex (ˆ), so wie deutsch ae für ä). Das Wort ist zusammengesetzt aus
posho = (Hosen-/Jacken-)Tasche
telefono = Telefon,
also wörtlich übersetzt: Taschentelefon.
Franz Kruse
Finnland Im Mutterland der Mobiltelefone: kännykkä
Martin Rost
  Kännykkä ist ein Warenzeichen von Nokia, aber in der Umgangssprache wird es oft gebraucht. Offiziell heißt es matkapuhelin [„Reisetelefon“] im Finnischen.
Panu Mäkinen
Frankreich un téléphone portable, kurz un portable, wenn der Kontext klar ist.
Bernard Jomain, Tanja G. Baudson
  ...und in der Umgangssprache sogar le G....(ohne SM).....
Eric Schade
  Oder Téléphones oder Mobile.
Juergen P. Meier(ext.Link) 12. Nov. 2004
Gälisch fòn phoca bzw. fón póca (jeweils „Taschentelefon“) im Schottisch- bzw. im Irisch-Gälischen. bzw. fòn làimhe ("Handtelefon") im Irisch-Gälischen.
Deutsche Wikipedia(ext.Link) 31. März 2007
Griechenland Kinito, wobei die Betonung auf dem o liegt.
Kosta Panagiotou
Indonesien Ponsel ("telepon selular") in Indonesien
Deutsche Wikipedia(ext.Link) 31. März 2007
Island farsími(ext.Link) [auf deutsch etwa „Reisetelefon“, angeblich „Ruhestörer“, möglicherweise aber auch „Ferndraht“]
Michael 'Mithi' Cordes
  Gemsi ("GSM"), was auf Isländisch außerdem so viel bedeutet wie "junges Schaf"
Deutsche Wikipedia(ext.Link) 31. März 2007
Italien In Italien werden sie mobile (Betonung auf der ersten Silbe) oder Telefonino - „Telefönle“ genannt
  Il telefonino oder il cellulario. Auf italienischen Visitenkarten findet man daher meist „cell.“ als Abkürzung vor der Handy-Nummer.
Alex Dinhobl
  Man sagt in der Umgangssprache ,,telefonino", Deminutivform zu telefono, seltener cellulare, substantiviertes Adjektiv für telefono cellulare, wobei man darauf achten muss, dass bei uns der „cellulare“ auch der Zellenwagen der Polizei ist.
Giovanni Pontoglio
Iran Im Iran werden Mobiltelefone als telefon-hamráh oder hamráh (تلفن همراه) bezeichnet. Dies bedeutet „Begleittelefon“
Deutsche Wikipedia(ext.Link) 31. März 2007
Israel In Israel pelefon ("Wundertelefon"). Hierbei ist zu bemerken, dass pelefon auch ein Netzanbieter ist.
Deutsche Wikipedia(ext.Link) 31. März 2007
Japan In Japan heissen sie Keitai Denwa (Aussprache Kehtei Daenwa). Keitai bedeutet "Bei sich tragen", und Denwa bedeutet „Telephon“, also "Tragbares Telephon"
Bernd Runge
  [...] meist nur die Kurzform "keitai", also „tragbar“.
Christian Blome 13.6.2002
Kanada Cell phone hier in Kanada
Richard Taylor
  In Quebec sagt man le cellulaire.
Ulf Möller
Kroatien Soweit es mir bekannt ist, ist die Bezeichnung in Kroatien [wie in Serbien und Montenegro] "Mobilni telefon", nur die Kurzform ist "Mobitel".
(anonym) 26.3.2004
Libanon khelyawi im Libanon
Deutsche Wikipedia(ext.Link) 31. März 2007
Luxemburg [...] findet sich besonders in Flandern, aber auch im Großherzogtum Luxemburg, weitverbreitet der Begriff GSM.
Deutsche Wikipedia(ext.Link) 31. März 2007
Malaysia siehe Singapur
Niederlande In den Niederlanden: een mobieltje
Freddy Van Overmeire
  mobiele telefoon oder GSM telefoon oder in kurz: mobieltje
Cornelia Lumpe
  Und dann war da noch das niederländische "GSM = [Geen Snoer Meer"], entsprechend "Keine Schnur mehr".
Christian Blome, Sten Ritterfeld 12/2002, 4/2018
  Im niederländischen Sprachraum gibt es regionale Unterschiede bei der Bezeichnung. Während der allgemeine Begriff mobiele telefoon lautet, welcher gerade in den Niederlanden selber auch oft abkürzend als mobieltje gebraucht wird, findet sich besonders in Flandern, aber auch im Großherzogtum Luxemburg, weitverbreitet der Begriff GSM.
Deutsche Wikipedia(ext.Link) 31. März 2007
Norwegen mobil (auf der ersten Silbe betont).
Poul Erik Jørgensen
  Die Betonung auf der ersten Silbe ist „niedersprachlich“, im Osten des Landes recht verbreitet. Hochsprachlich ist dies nicht korrekt. Im Radio oder im Fernsehen, etwa bei Verbraucherberichten, würde man dies nicht hören. Die „korrekte“ Betonung ist auf der zweiten Silbe, langes „i“.
Daniel Jung 23.10.2004
Philippinen Ganz überwiegend ist es das amerikanische cell phone, aber handyphone bzw. handy kommt auch vor, etwa ähnlich häufig wie cellular oder mobile phone.
Matthias Bethke 8.2.2004
Polen telefon komórkowy, kurz komórka
Georg Jaehnig
  Genau übersetzt heißt das dann: telefon komorkowy = Zellentelefon und komorka = Zelle bzw. Abstellkammer.
Eva Marchewka
Portugal telefone celular. Normalerweise sagt man dafür nur celular
João Luiz
  In Portugal nennt man Handy „telemóvel“.
In Brasilien „celular“, da aber im Portugal inzwischen viele Brasilianer leben, und dort auch viele brasilianische Fernsehprogramme laufen, ist auch in Portugal der Begriff „celular“ geläufig.
Alain Runa 21.8.2003
Russland In Russland nennt man ein Funktelefon offiziell am häufigsten sotowyj Telefon (und zwar Сотовый телефон, deutsch "wabenartiges Telefon") oder mobiljnyj Telefon (lj ist für schwaches L, deutsch „Mobiltelefon“ oder "bewegliches Telefon").
Umgangssprachlich wird meistens (fast immer) das Wort „Telefon“ ausgelassen (da es im Russischen „Telefon“ auch „Telefonnummer“ bedeutet), also sagt man einfach Sotowyj (öfter) oder Mobiljnyj (beide Wörter sind substantivierte Adjektive, ähnlich den deutschen Wörtern „Wabenartiger“ und „Beweglicher“).
Umgangssprachlich wird auch das Wort Mobiljnik oder Mobila sehr häufig verwendet; Mobilka wird selten verwendet und bedeutet etwas ähnliches wie das Wort „Mobilchen“ (wie Bärchen, aber für Mobila).
Roman Ivanov 25.9.2009
  mobil'nyj telefon ( l' lies wie weiches l) oder mobila mobilnik oder telefon sotowoj swjasi
Farabi ibn Kora
Schweden ficktelefon
fick = (Hosen-)Tasche, also „Taschentelefon“, Hab recht gelacht, als ich vor einigen Jahren zum ersten Mal
Irmgard Neubauer
  Das Wort „ficktelefon“ [kommt zwar vereinzelt vor, aber ich habe es] im täglichen Gebrauch NIE gehört. Das Standardwort ist im Schwedischen mobiltelefon oder kurz mobil (mit Betonung auf der letzten Silbe).
Helge Willkowei 8/2002
  Siehe auch http://www.ficktelefon.com/(ext.Link) und http://www.spectronic.se/svenska/ts400.asp(ext.Link)
Thomas Kalkowski 8/2003
  In Schweden sagt man auch gern noch yuppie nalle. 'Nalle' nennt man die Kinderkuscheltiere.
Sabine Thieme 8/2003
Schweiz Bei uns in der Schweiz sagen wir den Handys nur Natels. Das kommt vom Wort „Nationales Autotelefon-Netz“; ein Netz, welches die Schweizer Telecom (damals noch PTT) in den sechziger Jahren aufgebaut hat.
Die ersten, klobigen tragbaren Telefone liefen dann auf einem Netz, welches „Natel B“ hiess; die nächste Generation (bis ca. 1994, also bis kurz vor dem Boom) waren das „Natel C“-Netz, und nun sind wir beim „Natel D“-Netz angelangt.
Thomas Keller
  [...] inzwischen hört man auch Handy dauernd. Die Swisscom-Konkurrenten werden sich hüten, einen Markennamen von Swisscom zu verwenden. [...] „Handy“ hatte es in der Schweiz wohl etwas schwerer, weil auch die Geschirrspülmittel-Eigenmarke von Migros (der grössten Detailhandelskette) so heisst.
Andreas Karrer
  Siehe auch diese Glosse(ext.Link)
Serbien und Montenegro in Serbien und Montenegro (ehem. Jugoslawien) werden Handys "Mobilni telefon", oder als Kurzform "mobilni" genannt.
(anonym) 26.3.2004
Singapur Hier in Singapur (und entsprechend auch in Malaysia etc) heissen Handies Handphone (HP oder H/P abgekürzt) oder auch Mobile Phone.
Hagenuk hatte vor einigen Jahren versucht hier Fuß zu fassen und mit dem Begriff ¨Handy¨ geworben, das hat sich aber nicht durchgesetzt.
Mathias Koerber
Spanien el móvil.
[Vermutlich heißt es in manchen lateinamerikanischen Staaten ebenfalls el móvil. Siehe auch Venezuela.]
Jens Barth
  celular
Deutsche Wikipedia(ext.Link) 31. März 2007
Swahili [gesprochen(ext.Link) in Ost- und Zentralafrika]
simu ya mkono (wörtlich: Handtelefon) (Und nebenbei: „haendi“ heißt in Swahili: "es geht nicht", na ja, eigentlich nur für Lebewesen zu verwenden)
Jürgen Kozlik
Taiwan In der Anfangszeit waren die Handys, genau wie anderswo, noch ziemlich groß und unhandlich. Da sie außerdem sehr teuer waren, konnten eigentlich nur Leute mit Geld sich so ein Gerät leisten: Firmenbesitzer oder auch Gangster. In Taiwan werden Gangster auch oft etwas verhüllend als "dage" (älterer oder großer Bruder) bezeichnet, eigentlich eine höfliche Anrede für einen etwa gleichaltrigen Mann (auf taiwanesisch etwa „taoge“ ausgesprochen). Kombiniert ergab sich also "großer Bruder groß".
Heute sind die Geräte viel kleiner, deshalb hört man öfters die offizielle Bezeichnung xingdong dianhua (mobiles Telephon), aber meistens sagt man jetzt shouji (Handgerät).
Heinz Lohmann
  Schriftzeichen für dage (Größe: 4,0KByte)
[dage = Bruder (ältester); Bandenführer; dageda = Pate (einer Bande), zelluläres Telefon]
(aus http://www.zhongwen.com(ext.Link))

Hariolf Betz
Tschechische Republik Mobilní telefon (auszusprechen /mobilnjih telefon/) heißt es in der Hochsprache. In der Umgangssprache hört man aber eher mobil, abgekürzt „mob.“; dazu gibt es ein gängiges, wenig ehrfürchtiges Schimpfwort „debil“, was wohl dem deutschen „Wo-bist-Du-Kiste?“ entsprechen könnte.

Gestresste Geschäftsleute haben oft "služební tatranka" ("ssluschebnjih tatranka") bei sich, was soviel wie „Dienst-Riegel“ oder „Dienst-Keks“ bedeutet, da es eine auffällige Ähnlichkeit mit einer verbreiteten Süßigkeit aufweist, die einem immer un/gelegen kommt.
Pavla Boháčková
Türkei cep telefonu: Taschentelefon oder auch nur kurz: cep
(Das 'c' spricht man wie 'dj' in Djungel)
Cocker
Ukraine In der Ukraine nennt man Handy „mobilka
Petlyuchenko
Ungarn mobil (ganz ordentlich: mobiltelefon).
Christina Kunze
USA Im Amerikanischen: cellular
Tanja G. Baudson
  Am häufigsten verbreitet ist cell phone. Mobile phone war mal früher (80iger Jahre) gängig, sehr selten hört man es noch. Den Zungenbrecher cellular habe ich in meiner New Yorker Gegend noch nie gehört, aber es soll in Kalifornien verwendet werden. Dort wiederum ist man inzwischen auf die Kurzversion cell umgestiegen, wenn der Kontext klar ist, z.B. "Call me on my cell."
Ingrid Panzer
  [ In der USA gehörte „Handy“ nie zur Umgangssprache ] wenigstens nicht für Telephone. „Handy“ wird nur als als Adjektiv verwendet und hat die Bedeutung von „praktisch“, „geschickt“, z.B. "the computer mouse is a handy tool", "he is very handy with the mouse". Es gibt auch den „handyman“. Das ist so ein Universal-Handwerker den die Leute bestellen wenn der Wasserhahn tropft oder die Tür quietscht und sie selber nicht "handy with the tools" sind.

"cell phone" kommt daher, daß das Versorgungsgebiet in „Zellen“ eingeteilt ist, die jeweils von einem Sende-Empfänger versorgt werden, und wo der Teilnehmer dann automatisch zwischen benachbarten Zellen weitergereicht werden kann. [..]
"cordless phone" = Telefone mit einem „schnurlosen“ Telefonhörer [..]
"two way radio" oder "police radio" = die Funksprechgeräte im Polizeiwagen.
Erich A. Pfeiffer
Venezuela In Venezuela heißt es (jedenfalls 1999) definitiv „el (teléfono) celular“
Rainer Schneehorst
Vietnam Auf Vietnamesisch heißt es điện thoại di động (dien thoai di dong). Das bedeutet ebenfalls Mobiltelefon (mir ist gerade die Ähnlichkeit mit Taiwan aufgefallen - das „d“ in „di“ wird wie ein stimmhaftes „s“ gesprochen).
Claudia Köhler
Sonstiges Im Jenischen wird der Begriff „schure“, „schuure“ oder „schüre“ verwendet. Dieser bezeichnet zwar allgemein ein Ding oder eine Ware, wird aber laut Quelle auch für „Handy“ verwendet.
  Im kriminellen Milieu, vor allem in JVAs gibt es den Begriff „Jäp“ - so wird es zumindest ausgesprochen, Schreibweise könnte auch „jep“, „yep“ oder ähnlich sein.
(private Mitteilung) 3.10.2019

Wörterbücher

(chronlogisch)
(dt.) (eng.) SCHÖFFLER-WEIS, Taschenwörterbuch der englischen und deutschen Sprache, 3.Auflage, 1963 „[hand]~ie-talkie tragbares Sprechfunkgerät n.“ (S. 219)
[Zitiert nach staff-www.uni-marburg.de/~naeser/handie.htm]
(eng.) Webster's Third New International Dictionary, Vol. II, S. 1027, 1971 "Handie-Talkie [...] trademark - used for a small portable radio transmitter-receiver"
[Zitiert nach staff-www.uni-marburg.de/~naeser/handie.htm]
(eng.) Supplement to the Oxford English Dictionary, Vol. II, Oxford 1976, S. 24 "handie-talkie [...]. Also Handie-Talkie, handy-talky. [After *WALKIE-TALKIE]. Name of a light form of walkie-talkie two-way radio set, easily carried in the hand.
1942 Nat. Geogr. Mag. Nov. 'Churchill .. is holding a 'handie-talkie' radio used for conversation between ground points and planes in the air.'
[...]
1969 S. GREENLEE Spook who sat by Door XII. 113: 'Cops spoke busily into their car radios and handy-talkies."
[Zitiert nach staff-www.uni-marburg.de/~naeser/handie.htm]
(dt.) Duden, Großes Fremdwörterbuch, 1994 „kleines handliches Gerät, z.B. miniatur. Funktelefon“
(dt.) Broden, Carstensen, Anglizismen Wörterbuch, de Gruyter, 1994 nicht verzeichnet
(dt.) Kluge, Etymologisches Wörterbuch, 23.Auflage 1996 nicht verzeichnet
(dt.) Duden, dt. Universalwörterbuch, 3.Aufl. 1996 „Handy“ ist verzeichnet
(dt.) Duden, Fremdwörterduden, 1997 „Handliches Mobiltelefon“
(dt.) Duden Rechtschreibung, 21.Auflage („Reformduden“) „Handliches, schnurloses Telefon“
(eng.) (dt.) Pons 97 - Englisch-Deutsches Wörterbuch mobile phone -> Mobiltelefon, Handy
celluar phone -> Funktelefon

Skurilles

[Wo kommt „Handy“ her?]
> Aus dem Schwäbischen: Hän di koi Schnur net?
> ;-)
Grnf. Und wieder geht die Hoffnung auf den weltweit ersten deutschsprachigen Handy-Thread ohne diesen Kalauer flöten.“
Volker Gringmuth(ext.Link) de.etc.sprache.deutsch 23.1.2001

> *) Wer einen auf schlau machen will, der darf sein Handie auch als
> 'Funkstelle des öffentlichen beweglichen Landfunkdienstes' bezeichnen.
   ^              ^            ^           ^ 
Endlich ein neues Wort für Handy: Föbl.“
Ralf R. Radermacher und Ralf Heinrich Arning(ext.Link) de.etc.sprache.deutsch

„[..] Hierzu eine lustige Geschichte: eine Bekannte von mir hatte einen Amerikaner kennengelernt, und ihn, beide frisch verliebt, in den US besucht. Auf der Fahrt vom Flughafen zu seinem Haus fiel ihr ein, dass sie ihren Eltern kurz Bescheid geben wollte und fragte: 'Do you have a handy?'
Er wurde rot, fuhr rechts ran und sagte ihr, dass ein derart schnelles Vorgehen(ext.Link) in Amerika nicht üblich sei. Sie verstand gar nichts mehr, hielt sich ein imaginäres Telefon ans Ohr und das Missverständnis wurde dann unter Gelächter geklärt.

So kann's gehen, wenn man Anglizismen für international hält. :-)
[..]
Inzwischen sind die beiden übrigens verheiratet.“
Rainer Willis(ext.Link) de.etc.sprache.deutsch 15.1.2004

Ersterwähnungen

Jeweils zuerst erwähnt wurde „Handy“ in
  • manager magazin 11/1993 vom 01.11.1993, Seite 214-216a, Abschied vom Papier(ext.Link): „Er bot vorwiegend Ausländern gegen eine konkurrenzlos preiswerte Gebühr von fünf Mark für fünf Minuten sein Telephon-Handy zur Nutzung für Anrufe in der fernen Heimat an.“
  • DER SPIEGEL 52/1994 vom 26.12.1994, Seite 107, Handy ohne Verbindung(ext.Link): „Telefonieren von jedem beliebigen Punkt der Erde per Handy, wie das Iridium-Konsortium mit Firmen wie Motorola und Veba angekündigt hat, ist kaum möglich.“
  • Weitere Deutungsversuche und Etymologien

    Walkie-Talkie- und Handheld-These:
    Andere Theorien:

    Weitere Quellen und Links

    Infos u.a. von/aus