Dieser Text ist nicht mehr so ganz neu. Der Inhalt ist weiterhin richtig,
allerdings ignoriert er Wortweiterentwicklungen wie die Unterscheidung
zwischen"Smartphone" und "Handy" oder den Wegfall der impliziten Bedeutung von
"Telefon" als "Festnetztelefon". Dies muß ich mal in den Text einarbeiten,
genau wie einige veraltete Links nach Reparatur schreien. Das mache ich
irgendwann mal. Bestimmt ...
26. Mai 2015
Das englische Adjektiv „handy“ hat nämlich zunächst nur die Bedeutung „geschickt, handlich, nützlich, zur Hand“.
Den Begriff „Handy“ gibt es als Hauptwort in Produktbezeichnungen auch im Englischen („Handycam“).
Erstmals taucht der Begriff im Zusammenhang mit Funkgeräten in der Variante „Handie-Talkie“ schon in den 1940er-Jahren in den USA auf.
In England gab es in Fachkreisen die Bezeichnung „Handy“ abgeleitet von „hand-held transceiver“ (etwa: "in der Hand haltbarer Sendeempfänge") bereits Mitte der 1970er-Jahre.
Diese Bezeichnung ist auch
in Deutschland für handgroße Amateurfunkgeräte schon ab Mitte der 1980er-Jahre,
also rund ein halbes Jahrzehnt vor Start der gegenwärtigen
Mobilfunknetze nachweisbar.
Bereits Ende der 30er, Anfang der 40er entwickelte Motorola ein tragbares Funkgerät:
Auf deutsch wurden Handie-Talkies offenbar „Handfunksprechgerät“ und - es lebe die Bedeutungsverschiebung - „Walkie-Talkie“ genannt.
Laut Spiegel-Online sieht sich auch Motorala selber als Namenspatron des deutschen Handys. Dies aber bestreitet (wiederum laut Spiegel-Online) Doris Steffens vom „Projekt Neologismen“ des Instituts für Deutsche Sprache: "Wir haben nicht geglaubt, dass dieser Zusammenhang Anfang der neunziger Jahre noch bekannt war".
Siehe auch Handie-Talkies Serve Both Military and Commercial Needs , Motorola develops the first handheld two-way radio , Definition des Begriffs Handie-Talkie ('HT') und Handie-Talkie als Pager, 1956
Im privatem Bereich, vor allem bei Funkamateuren, gibt es tragbare Funkgeräte seit den 70er Jahren. Zunächst in der noch relativ unhandlicher Größe eines dicken Buches (z.B. ICOM IC-202), aber eben tragbar. Deswegen wurden sie als „Portabel-Geräte“ bezeichnet.
Mit der Genehmigung des CB-Funks in Deutschland(ca. 1975) kamen schnell viele einfache Handfunkgeräte auf den Markt. Sie wurden i.A. „Walkietalkie“ genannt.
Mit „hand held ...“ werden in England Geräte bezeichnet, die eben handflächengroß sind. Somit entsprechen die „hand held transceiver“ also dem deutschen „Handsprechfunkgerät“.
Auch in Japan wurde diese Bezeichnung verwendet:
Im September 1985 brachte die Firma Sony eine relativ leichte Kamera mit eingebautem Videorekorder auf den Markt, die sie „Handycam“ nannten (http://www.sony.net/Products/handycam/history.html).
Der „deutsche“ Begriff „Handy“ tauchte m.W. das erste Mal Anfang 1986 in kommerziellen Anzeigen deutscher Funkzeitschriften auf.
Schon 1989 war dort „Handy“ die häufigste Bezeichnung. Aber „Handfunkgerät“, „Minihandfunke“, „Handfunke“, „HFG“, „Handfunksprechgeräte“, „Mini“, „Taschenfunkgeräte“, „Handgerät“ etc. waren auch noch oft in Gebrauch.
Seit Anfang der 80 Jahre gab es (damals illegale) Funktelefone mit kurzer Reichweite für den Einsatz im Haus. Diese wurden als "drahtlose Telefone" bezeichnet.
Inzwischen hat sich der Ausdruck „schnurloses Telefon“ dafür durchgesetzt. Auch „DECT“ wird als Bezeichung verwendet. Es wurden auch schon die Bezeichnungen „DECT-Handy“ und „Home-Handy“ gesichtet. Analog werden die „echten“ Handys auch als „GSM-Handy“ bzw. „DCS-Handy“ (sehr selten) bezeichnet (GSM, DCS (Bezeichnung für ein bestimmten GSM-Frequenzbereich z.B. in England) und DECT bezeichnen die zugrundeliegenden technischen Spezifikationen).
In Asien, vornehmlich in Japan, gibt es das „Personal Handyphone System“. Dies ist ein Mittelding zwischen schnurlosen Telefonen und Handys. Entwickelt wurde es ab 1989. Komerziell ist es seit 1995 im Einsatz. Es dürfte keinen sprachlichen Zusammenhang zwischen diesem System und dem deutschen „Handy“ geben.
Die ersten Funktelefonsysteme für zivile Anwender wurden Ende der 40er Jahre in Betrieb genommen. Sie waren handvermittelt und hatten nur geringe Teilnehmerzahlen. Die Endgeräte waren groß und klobig, da in Röhrentechnik ausgeführt. Dies waren die ersten Autotelefone. Diese wurden damals auch als Funktelefon bezeichnet.
1981 wurde in Deutschland mit dem C-Netz das erste
zelluläre Funktelefonsystem eingeführt. Im
gleichen Jahr führten auch andere europäische
Länder solche Netze ein. Diese waren aber
größtenteils untereinander nicht austauschbar.
Zelluare Systeme erleichtern die Entwicklung kleiner
Funktelefone sehr. Da es hier - im Gegensatz zu den
älteren Systemen - sehr viel mehr Basisfeststationen
gibt, ist nur noch eine niederige Sendeleistung erforderlich.
Dies spart Strom und damit können kleinere Akkus verwendet
werden. Gleichzeitig erleichtern die verwendeten
kürzeren Wellenlängen die Verkleinerung der Geräte.
Als Vorstufe zum Handy gab es tragbare C-Netztelefone, Kästen in kleiner Koffergroesse mit Hörer an Schnur. Das nach Firmenangabe erste gab es 1987 von Siemens. Diese Dinger wurden als „tragbare Telefone“ bezeichnet.
In diese Zeit (um 1988) fällt eine andere Deutung, die Josef Kedaj, einem damals leitenden Postbeamten und Fachautor als Erfinder führt. Danach bestellte die Generaldirektion Telekom 10.000 Stück des „nur“ 600g schweren Telefongeräts „Alcatel Poctel C3/SEM 340“. Postintern wurde ein griffiger Name dafür gesucht. Irgendwie kam man dabei auf „Handy“. Leider gibt es für die Geschichte keine Belege. Weder wurde das Telefon „Handy“ genannt, noch gibt es irgendwelche Schriftstücke, die das Wort „Handy“ enthalten (Spiegel-Online: Woher kommt das Handy?).
In den USA gab es die ersten zelluare Funktelefonnetze für tragbare Geräte. Die Geräte dafür werden als „mobile phone“ (bewegliches Telefon), „cellular phone“, „cellphone“ (seltener) oder „handphone“ bezeichnet.
Diese Begriffe waren im Deutschen nicht brauchbar: Mobiltelefon war fest mit Autotelefon assoziiert, weil „Mobil“ immer direkt Auto/mobil implizierte. Und „celluarphone“ kann man (ok: ich) schlecht aussprechen, ausserdem kommt es dabei zu Mißverständnissen:
Das „taschenbuch der telekom praxis 1993“ nennt diese Geräte "Handfunktelefon", „Handheld-Telefon“ und „Handgeräte“. Weitere in der Handy-Frühzeit verwendete Begriffe: „Portables“, „Handhelds“, „Porties“, „Handies“ (aus: Schoblick, Alles über Autotelefone, Franzis 1993)
In dieser Zeit wurden von Firmen Bezeichnungen wie „Talkman“ (Nokia Talkman 320 F), „Pocky“ (Post), „Portable“, aber auch schon „Handy“ (Bosch, Hagenuk) verwendet.
Als Ersatzbegriff zu Handy wurde (nicht immer ernst gemeint) u.a. „Funkfernsprecher“, „Taschentelefon“, „Gürteltelefon“, „Handtaschentelefon“, und „(Trans)Portofon“ vorgeschlgen.
Die „Gesellschaft für dt. Sprache“
schrieb 1996 einen Wettbewerb aus, um eine „solide“ Alternative
zum Begriff „Handy“ zu finden.
Die erste mir bekannte Sichtung des Begriffs „Handy“ für Telefone stammt aus dem Mobilfunklexikon von Gusbeth (Franzis 1990): „Handheld-Telefone (oder Handy)“. Die im gleichen Verlag erscheinene Funkschau schreibt in Heft 1/1990 (S.16) „Soll in der USA Konkurenz durch NECP3-Mobiltelefon bekommen: Motorolas Handy ‚MicroTac‘“.
Der Plural von Handy ist übrigens lt. Duden „Handys“ und nicht „Handies“.
Inzwischen ist der Begriff „Handy“ in Nordamerika (wieder) angekomnen. Das
verzeichnete zumindestens das Online-Magazin „Wired“ im September 2000
in seinem
Slangverzeichnis:
Slang for cell phone. Short for handheld.
Und auch Spiegel Online fand im November 2006 die Eroberung der USA
durch den vermeintlichen Verwandten
berichtenswert.
Allerdings gibt es im Amerikanischen eine weitere
Bedeutung,
die nun wirklich nicht zum deutschen Handy passt.
Auch in der Belletristik kann man es (selten) finden:
Die meisten Theorien sagen aus, das Wort „Handy“ hätte überhaupt nichts mit Englisch zu tun:
In anderen Sprachen nennt man Handy nicht „Handy“. Es ist statt dessen fast immer die landessprachliche Variante von „Taschentelefon“, „Handtelefon“, „beweglichem Telefon“ oder „zelluläres Telefon“. Allerdings gibt es auch für Deutsche lustig klingende Bezeichnungen wie z.B. in Schweden.
Eine weitere derartige Liste findet sich unter „Zur Bezeichnung von Handie-, Handy im nichtdeutschen Sprachraum“ sowie im deutschen Wikipediaartikel „Mobiltelefon“ (dort gibt es auch eine Navigationsleiste mit Links zu rund 50 anderen Sprachversionen)
Danke an alle genannten und ungenannten Beitragenden. Ergänzungen und Korrekturen bitte an mich.
Arabien |
In vielen arabischen Länder wie den Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien
oder Palästina wird es Jawwal (جوال) bezeichnet,
was "das, das durch die Gegend spaziert" bedeutet.
Deutsche Wikipedia 31. März 2007
|
Argentinien |
In Argentinien sagt man meist "mobicom", eigentlich ein Markenname,
wenn ich mich nicht irre, von der Telefonica Argentina.
Christian Blome 13.6.02
|
Der Name „Mobicom“ ist kein Markenname von Telefonica, sondern der Name
einer eigenständigen Firma.
Mobicom wird wirklich sehr häufig benutzt. [..] Allerdings ist „celular“ auch sehr gebräuchlich und dem Begriff „Mobicom“ insofern überlegen, da ja die Konkurrenz von Mobicom ihre Mobiltelefone ja nicht wie den Hauptkonkurrenten bezeichnen will. Alexander Loschky 27.2.03
|
|
Ich habe nach längerer Zeit mal wieder reingeschaut und entdeckt, dass sich
bei Argentinien ein kleiner Fehler eingeschlichen hat. Das Mobiltelefon wird
dort nicht Mobicom genannt, sondern Movicom. (Wird aber genauso
ausgesprochen.)
Alexander Loschky 13.6.05
|
|
Australien |
Der englische (zumindest in Australien gebräuchliche) Ausdruck ist
mobile phone.
Matthias Gietl
|
Belgien |
[..] im flämischen Belgien: een gsm
Freddy Van Overmeire
|
[Die] französischsprachigen Leute hier in Wallonien und Brüssel nennen
das Handy: GSM, die jungen Leute le „G“, andere auch "le portable",
wenn der Zusammenhang klar ist (also wie auch in Frankreich). Die deutschsprachige Gemeinschaft bleibt bei Handy (wie in Deutschland). Gerlinde Meister März 2004
|
|
Bolivien |
Hier sagt man einfach celular
zum Handy und trotz tiefer Armut ist dieser zum allmächtigen Übel
ausgewachsen. [...] In Bolivien könnte man denken, die meisten Leute
haben irgendwas Böses im oder am Ohr, denn immer halten sie eine Hand daran [...]
Manfred Mertens 6.2.2004
|
Brasilien |
celular [s. a. Portugal]
Alain Runa 21.8.2003
|
Bulgarien |
In Bulgarien heißen die Teile GSM-fon oder nur GSM,
man beachte die Aussprache „dshie-es-em“ wie im englischen.
Haiko Cyriaks
|
Neben Mobifon (мобифон)
auch dzhiesem (джиесем)
Deutsche Wikipedia 31. März 2007
|
|
China |
Auf dem chinesischen Festland wird wie auf Taiwan
der Begriff shouji verwendet.
Yuguang Lin 21.8.2004
|
sau kei („Handmaschine“) in der Volksrepublik China.
Deutsche Wikipedia 31. März 2007
|
|
Dänemark |
mobiltelefon (etwas salopp - lies vulgär - ist 'mobil').
Poul Erik Jørgensen
|
mobilen
Nis Schmidt
|
|
Deutschland |
Handy, hin und wieder Mobiltelefon, selten Funktelefon.
Eine Unzahl von Spottnamen existieren. Sie reichen von
"mobile Kommunikationseinheit" über „Wo-bist-Du-Kiste“, „Schnöselfon“
und „Yuppiefon“ (Der Spiegel, 28/1990, S. 155) bis hin zu „Potenzknochen“
|
England |
Die Engländer in meiner Umgebung hier in Birmingham verwenden die Bezeichnung „mobile“.
Ich habe auch bisher noch nie ein anderes Wort dafür auf Werbeplakaten gesehen.
Marc Eberhard auf der DLUG-Liste 30.11.2004
|
[...] 'mobile phone' oder in Cockney ganz einfach 'bone'.
[...] 'bone' kommt aus dem Cockney und ist eine Kurzform.
Im Cockney dialect reden die Leute schon seit Jahrhunderten in Reimen [...].
Der Reim der zum 'mobile phone' gehört ist 'dog and bone' (Hund und Knochen)
und so hieß dort ein Handy 'dog and bone', wie die meisten solcher Reime ist
er natürlich viel zu lang und in kurzer Zeit wurde daraus dann einfach nur 'bone'.
Emma Bailey 30.11.2004
|
|
Esperanto |
poshtelefono
(sh ist eine Ersatzdarstellung für s mit Zirkumflex (ˆ), so wie deutsch ae für ä).
Das Wort ist zusammengesetzt aus posho = (Hosen-/Jacken-)Tasche telefono = Telefon, also wörtlich übersetzt: Taschentelefon. Franz Kruse
|
Finnland |
Im Mutterland der Mobiltelefone: kännykkä
Martin Rost
|
Kännykkä ist ein Warenzeichen von Nokia, aber in der Umgangssprache wird
es oft gebraucht. Offiziell heißt es matkapuhelin [„Reisetelefon“]
im Finnischen.
Panu Mäkinen
|
|
Frankreich |
un téléphone portable, kurz un portable, wenn der Kontext klar
ist.
Bernard Jomain, Tanja G. Baudson
|
...und in der Umgangssprache sogar le G....(ohne SM).....
Eric Schade
|
|
Oder Téléphones oder Mobile.
Juergen P. Meier 12. Nov. 2004
|
|
Gälisch |
fòn phoca bzw. fón póca (jeweils „Taschentelefon“)
im Schottisch- bzw. im Irisch-Gälischen.
bzw. fòn làimhe ("Handtelefon") im Irisch-Gälischen.
Deutsche Wikipedia 31. März 2007
|
Griechenland |
Kinito, wobei die Betonung auf dem o liegt.
Kosta Panagiotou
|
Indonesien |
Ponsel ("telepon selular") in Indonesien
Deutsche Wikipedia 31. März 2007
|
Island |
farsími [auf deutsch etwa „Reisetelefon“, angeblich „Ruhestörer“, möglicherweise aber auch „Ferndraht“]
Michael 'Mithi' Cordes
|
Gemsi ("GSM"), was auf Isländisch außerdem so viel bedeutet wie "junges Schaf"
Deutsche Wikipedia 31. März 2007
|
|
Italien |
In Italien werden sie mobile (Betonung auf der ersten Silbe)
oder Telefonino - „Telefönle“ genannt
|
Il telefonino oder il cellulario.
Auf italienischen Visitenkarten findet man daher meist „cell.“ als Abkürzung
vor der Handy-Nummer.
Alex Dinhobl
|
|
Man sagt in der Umgangssprache ,,telefonino",
Deminutivform zu telefono, seltener cellulare,
substantiviertes Adjektiv für telefono cellulare, wobei man
darauf achten muss, dass bei uns der „cellulare“ auch der Zellenwagen der
Polizei ist.
Giovanni Pontoglio
|
|
Iran |
Im Iran werden Mobiltelefone als telefon-hamráh oder
hamráh (تلفن همراه)
bezeichnet. Dies bedeutet „Begleittelefon“
Deutsche Wikipedia 31. März 2007
|
Israel |
In Israel pelefon ("Wundertelefon"). Hierbei ist zu bemerken,
dass pelefon auch ein Netzanbieter ist.
Deutsche Wikipedia 31. März 2007
|
Japan |
In Japan heissen sie Keitai Denwa (Aussprache Kehtei Daenwa).
Keitai bedeutet "Bei sich tragen", und Denwa bedeutet „Telephon“, also
"Tragbares Telephon"
Bernd Runge
|
[...] meist nur die Kurzform "keitai", also „tragbar“.
Christian Blome 13.6.2002
|
|
Kanada |
Cell phone hier in Kanada
Richard Taylor
|
In Quebec sagt man le cellulaire.
Ulf Möller
|
|
Kroatien |
Soweit es mir bekannt ist, ist die Bezeichnung in Kroatien
[wie in Serbien und Montenegro]
"Mobilni telefon", nur die Kurzform ist "Mobitel".
(anonym) 26.3.2004
|
Libanon |
khelyawi im Libanon
Deutsche Wikipedia 31. März 2007
|
Luxemburg |
[...] findet
sich besonders in Flandern, aber auch im Großherzogtum Luxemburg, weitverbreitet
der Begriff GSM.
Deutsche Wikipedia 31. März 2007
|
Malaysia |
siehe Singapur
|
Niederlande |
In den Niederlanden: een mobieltje Freddy Van Overmeire
|
mobiele telefoon oder GSM telefoon
oder in kurz: mobieltje
Cornelia Lumpe
|
|
Und dann war da noch das niederländische "GSM = Geen Snuur Meer"
oder so ähnlich, entsprechend "Keine Schnur mehr".
Christian Blome 12/2002
|
|
Im niederländischen Sprachraum gibt es regionale Unterschiede bei der Bezeichnung.
Während der allgemeine Begriff mobiele telefoon lautet, welcher gerade in den
Niederlanden selber auch oft abkürzend als mobieltje gebraucht wird, findet
sich besonders in Flandern, aber auch im Großherzogtum Luxemburg, weitverbreitet
der Begriff GSM.
Deutsche Wikipedia 31. März 2007
|
|
Norwegen |
mobil (auf der ersten Silbe betont).
Poul Erik Jørgensen
|
Die Betonung auf der ersten Silbe ist „niedersprachlich“, im Osten des
Landes recht verbreitet. Hochsprachlich ist dies nicht korrekt. Im Radio
oder im Fernsehen, etwa bei Verbraucherberichten, würde man dies nicht
hören. Die „korrekte“ Betonung ist auf der zweiten Silbe, langes „i“.
Daniel Jung 23.10.2004
|
|
Philippinen |
Ganz überwiegend ist es das amerikanische cell phone,
aber handyphone bzw. handy kommt auch vor,
etwa ähnlich häufig wie cellular oder mobile phone.
Matthias Bethke 8.2.2004
|
Polen |
telefon komórkowy, kurz komórka
Georg Jaehnig
|
Genau übersetzt heißt das dann:
telefon komorkowy = Zellentelefon
und komorka = Zelle bzw. Abstellkammer.
Eva Marchewka
|
|
Portugal |
telefone celular. Normalerweise sagt man dafür nur celular
João Luiz
|
In Portugal nennt man Handy „telemóvel“. In Brasilien „celular“, da aber im Portugal inzwischen viele Brasilianer leben, und dort auch viele brasilianische Fernsehprogramme laufen, ist auch in Portugal der Begriff „celular“ geläufig. Alain Runa 21.8.2003
|
|
Russland |
In Russland nennt man ein Funktelefon offiziell am häufigsten
sotowyj Telefon (und zwar
Сотовый
телефон,
deutsch "wabenartiges Telefon") oder mobiljnyj Telefon
(lj ist für schwaches L, deutsch „Mobiltelefon“ oder
"bewegliches Telefon"). Umgangssprachlich wird meistens (fast immer) das Wort „Telefon“ ausgelassen (da es im Russischen „Telefon“ auch „Telefonnummer“ bedeutet), also sagt man einfach Sotowyj (öfter) oder Mobiljnyj (beide Wörter sind substantivierte Adjektive, ähnlich den deutschen Wörtern „Wabenartiger“ und „Beweglicher“). Umgangssprachlich wird auch das Wort Mobiljnik oder Mobila sehr häufig verwendet; Mobilka wird selten verwendet und bedeutet etwas ähnliches wie das Wort „Mobilchen“ (wie Bärchen, aber für Mobila). Roman Ivanov 25.9.2009
|
mobil'nyj telefon ( l' lies wie weiches l)
oder mobila mobilnik
oder telefon sotowoj swjasi
Farabi ibn Kora
|
|
Schweden |
ficktelefon fick = (Hosen-)Tasche, also „Taschentelefon“, Hab recht gelacht, als ich vor einigen Jahren zum ersten Mal Irmgard Neubauer
|
Das Wort „ficktelefon“ [kommt zwar vereinzelt vor, aber ich habe es]
im täglichen Gebrauch NIE gehört. Das Standardwort ist im Schwedischen
mobiltelefon oder kurz mobil (mit Betonung auf der letzten
Silbe).
Helge Willkowei 8/2002
|
|
Siehe auch http://www.ficktelefon.com/ und
http://www.spectronic.se/svenska/ts400.asp
Thomas Kalkowski 8/2003
|
|
In Schweden sagt man auch gern noch yuppie nalle.
'Nalle' nennt man die Kinderkuscheltiere.
Sabine Thieme 8/2003
|
|
Schweiz |
Bei uns in der Schweiz sagen wir den Handys nur Natels.
Das kommt vom Wort „Nationales Autotelefon-Netz“; ein Netz,
welches die schweizer Telecom (damals noch PTT) in den
sechziger Jahren aufgebaut hat. Die ersten, klobigen tragbaren Telefone liefen dann auf einem Netz, welches „Natel B“ hiess; die nächste Generation (bis ca. 1994, also bis kurz vor dem Boom) waren das „Natel C“-Netz, und nun sind wir beim „Natel D“-Netz angelangt. Thomas Keller
|
[...] inzwischen hört man auch Handy
dauernd. Die Swisscom-Konkurrenten werden sich hüten, einen
Markennamen von Swisscom zu verwenden. [...]
„Handy“ hatte es in der Schweiz wohl etwas schwerer, weil
auch die Geschirrspülmittel-Eigenmarke von Migros (der
grössten Detailhandelskette) so heisst.
Andreas Karrer
|
|
Siehe auch diese
Glosse
|
|
Serbien und Montenegro |
in Serbien und Montenegro (ehem. Jugoslawien) werden Handys
"Mobilni telefon", oder als Kurzform "mobilni" genannt.
(anonym) 26.3.2004
|
Singapur |
Hier in Singapur (und entsprechend auch in Malaysia etc)
heissen Handies Handphone (HP oder H/P abgekürzt)
oder auch Mobile Phone. Hagenuk hatte vor einigen Jahren versucht hier Fuß zu fassen und mit dem Begriff ¨Handy¨ geworben, das hat sich aber nicht durchgesetzt. Mathias Koerber
|
Spanien |
el móvil. [Vermutlich heißt es in manchen lateinamerikanischen Staaten ebenfalls el móvil. Siehe auch Venezuela.] Jens Barth
|
celular
Deutsche Wikipedia 31. März 2007
|
|
Swahili |
[gesprochen in Ost- und Zentralafrika]
simu ya mkono (wörtlich: Handtelefon) (Und nebenbei: „haendi“ heißt in Swahili: "es geht nicht", na ja, eigentlich nur für Lebewesen zu verwenden) Jürgen Kozlik
|
Taiwan |
In der Anfangszeit waren die Handys, genau wie anderswo, noch ziemlich groß
und unhandlich. Da sie außerdem sehr teuer waren, konnten eigentlich nur
Leute mit Geld sich so ein Gerät leisten: Firmenbesitzer oder auch
Gangster. In Taiwan werden Gangster auch oft etwas verhüllend als
"dage"
(älterer oder großer Bruder) bezeichnet, eigentlich eine höfliche Anrede
für einen etwa gleichaltrigen Mann (auf taiwanesisch etwa „taoge“
ausgesprochen). Kombiniert ergab sich also "großer Bruder groß".
Heute sind die Geräte viel kleiner, deshalb hört man öfters die offizielle Bezeichnung xingdong dianhua (mobiles Telephon), aber meistens sagt man jetzt shouji (Handgerät). Heinz Lohmann
|
[dage = Bruder (ältester); Bandenführer; dageda = Pate (einer Bande), zelluläres Telefon] (aus http://www.zhongwen.com) Hariolf Betz
|
|
Tschechische Republik |
Mobilní telefon (auszusprechen /mobilnjih telefon/) heißt es in
der Hochsprache.
In der Umgangssprache hört man aber eher mobil, abgekürzt „mob.“;
dazu gibt es ein gängiges, wenig ehrfürchtiges Schimpfwort „debil“,
was wohl dem deutschen „Wo-bist-Du-Kiste?“ entsprechen könnte.
Gestresste Geschäftsleute haben oft "služební tatranka" ("ssluschebnjih tatranka") bei
sich, was soviel wie „Dienst-Riegel“ oder „Dienst-Keks“ bedeutet, da es
eine auffällige Ähnlichkeit mit einer verbreiteten Süßigkeit aufweist,
die einem immer un/gelegen kommt.
Pavla Boháčková
|
Türkei |
cep telefonu: Taschentelefon
oder auch nur kurz: cep (Das 'c' spricht man wie 'dj' in Djungel) Cocker
|
Ukraine |
In der Ukraine nennt man Handy „mobilka“
Petlyuchenko
|
Ungarn |
mobil (ganz ordentlich: mobiltelefon).
Christina Kunze
|
USA |
Im Amerikanischen: cellular
Tanja G. Baudson
|
Am häufigsten verbreitet ist cell phone.
Mobile phone war mal früher (80iger Jahre) gängig,
sehr selten hört man es noch.
Den Zungenbrecher cellular habe ich in meiner New Yorker
Gegend noch nie gehört, aber es soll in Kalifornien verwendet
werden. Dort wiederum ist man inzwischen auf die Kurzversion
cell umgestiegen, wenn der Kontext klar ist,
z.B. "Call me on my cell."
Ingrid Panzer
|
|
[ In der USA gehörte „Handy“ nie zur Umgangssprache ]
wenigstens nicht für Telephone. „Handy“ wird nur als als Adjektiv
verwendet und hat die Bedeutung von „praktisch“, „geschickt“, z.B. "the
computer mouse is a handy tool", "he is very handy with the mouse". Es gibt
auch den „handyman“. Das ist so ein Universal-Handwerker den die Leute
bestellen wenn der Wasserhahn tropft oder die Tür quietscht und sie selber
nicht "handy with the tools" sind.
"cell phone" kommt daher, daß das Versorgungsgebiet in „Zellen“ eingeteilt ist, die jeweils von einem Sende-Empfänger versorgt werden, und wo der Teilnehmer dann automatisch zwischen benachbarten Zellen weitergereicht werden kann. [..] "cordless phone" = Telefone mit einem „schnurlosen“ Telefonhörer [..] "two way radio" oder "police radio" = die Funksprechgeräte im Polizeiwagen. Erich A. Pfeiffer
|
|
Venezuela |
In Venezuela heißt es (jedenfalls 1999) definitiv „el (teléfono) celular“
Rainer Schneehorst
|
Vietnam |
Auf Vietnamesisch heißt es
điện thoại di động
(dien thoai di dong).
Das bedeutet ebenfalls Mobiltelefon (mir ist gerade die Ähnlichkeit mit
Taiwan aufgefallen - das „d“
in „di“ wird wie ein stimmhaftes „s“ gesprochen).
Claudia Köhler
|
SCHÖFFLER-WEIS, Taschenwörterbuch der englischen und deutschen Sprache, 3.Auflage, 1963 | „[hand]~ie-talkie tragbares Sprechfunkgerät n.“ (S. 219) [Zitiert nach staff-www.uni-marburg.de/~naeser/handie.htm] |
Webster's Third New International Dictionary, Vol. II, S. 1027, 1971 | "Handie-Talkie [...] trademark - used for a small portable
radio transmitter-receiver" [Zitiert nach staff-www.uni-marburg.de/~naeser/handie.htm] |
Supplement to the Oxford English Dictionary, Vol. II, Oxford 1976, S. 24 | "handie-talkie [...]. Also Handie-Talkie, handy-talky. [After
*WALKIE-TALKIE]. Name of a light form of walkie-talkie two-way
radio set, easily carried in the hand. 1942 Nat. Geogr. Mag. Nov. 'Churchill .. is holding a 'handie-talkie' radio used for conversation between ground points and planes in the air.' [...] 1969 S. GREENLEE Spook who sat by Door XII. 113: 'Cops spoke busily into their car radios and handy-talkies." [Zitiert nach staff-www.uni-marburg.de/~naeser/handie.htm] |
Duden, Großes Fremdwörterbuch, 1994 | „kleines handliches Gerät, z.B. miniatur. Funktelefon“ |
Broden, Carstensen, Anglizismen Wörterbuch, de Gruyter, 1994 | nicht verzeichnet |
Kluge, Etymologisches Wörterbuch, 23.Auflage 1996 | nicht verzeichnet |
Duden, dt. Universalwörterbuch, 3.Aufl. 1996 | „Handy“ ist verzeichnet |
Duden, Fremdwörterduden, 1997 | „Handliches Mobiltelefon“ |
Duden Rechtschreibung, 21.Auflage („Reformduden“) | „Handliches, schnurloses Telefon“ |
Pons 97 - Englisch-Deutsches Wörterbuch |
mobile phone -> Mobiltelefon, Handy celluar phone -> Funktelefon |
> Aus dem Schwäbischen: Hän di koi Schnur net? > ;-)Grnf. Und wieder geht die Hoffnung auf den weltweit ersten deutschsprachigen Handy-Thread ohne diesen Kalauer flöten.“
> *) Wer einen auf schlau machen will, der darf sein Handie auch als > 'Funkstelle des öffentlichen beweglichen Landfunkdienstes' bezeichnen. ^ ^ ^ ^Endlich ein neues Wort für Handy: Föbl.“