auf.
Ich nehme an, dass vielleicht einer der Werbeleute einer deutschen
Telefonfirma auch so ein alter Knabe ist, der sich noch an seine
Jugendabenteuer erinnern kann, und der daher das Germerikanische
Lehnwort Handy eingeführt hat.
Schon 1989 war dort Handy die häufigste Bezeichnung.
Aber
Handfunkgerät,
Minihandfunke,
Handfunke,
HFG,
Handfunksprechgeräte,
Mini,
Taschenfunkgeräte,
Handgerät
etc. waren auch noch oft in Gebrauch.
Seit Anfang der 80 Jahre gab es (damals illegale) Funktelefone mit kurzer
Reichweite für den Einsatz im Haus. Diese wurden als
"drahtlose Telefone"
bezeichnet.
Inzwischen hat sich der Ausdruck schnurloses Telefon
dafür durchgesetzt. Auch DECT wird als Bezeichung
verwendet. Es wurden auch schon die Bezeichnungen
und
gesichtet. Analog werden die echten Handys auch als
bzw. DCS-Handy (sehr selten)
bezeichnet (, DCS (Bezeichnung für ein bestimmten GSM-Frequenzbereich z.B. in England)
und bezeichnen die zugrundeliegenden technischen Spezifikationen).
Der Begriff Schnurlos ist im meiner
Sprachumgebung erst aufgetaucht, als die Handys sich extrem vermehrten
und man (der Deutsche) eine Unterscheidung zum Zellular-Telefon
brauchte.
In Asien, vornehmlich in Japan, gibt es das .
Dies ist ein Mittelding zwischen schnurlosen Telefonen und Handys.
Entwickelt wurde es ab 1989. Komerziell ist es seit 1995 im Einsatz.
Es dürfte keinen sprachlichen Zusammenhang zwischen diesem System
und dem deutschen Handy geben.
Mobilfunknetze
Die ersten Funktelefonsysteme für zivile Anwender
wurden Ende der 40er Jahre in Betrieb genommen.
Sie waren handvermittelt und hatten nur geringe
Teilnehmerzahlen.
Die Endgeräte waren groß und klobig,
da in Röhrentechnik ausgeführt.
Dies waren die ersten Autotelefone. Diese wurden
damals auch als Funktelefon bezeichnet.
1981 wurde in Deutschland mit dem C-Netz das erste
zelluläre Funktelefonsystem eingeführt. Im
gleichen Jahr führten auch andere europäische
Länder solche Netze ein. Diese waren aber
größtenteils untereinander nicht austauschbar.
Zelluare Systeme erleichtern die Entwicklung kleiner
Funktelefone sehr. Da es hier - im Gegensatz zu den
älteren Systemen - sehr viel mehr Basisfeststationen
gibt, ist nur noch eine niederige Sendeleistung erforderlich.
Dies spart Strom und damit können kleinere Akkus verwendet
werden. Gleichzeitig erleichtern die verwendeten
kürzeren Wellenlängen die Verkleinerung der Geräte.
Als Vorstufe zum Handy gab es tragbare C-Netztelefone,
Kästen in kleiner Koffergroesse mit Hörer an
Schnur. Das nach Firmenangabe erste gab es 1987 von
Siemens. Diese Dinger wurden als tragbare Telefone
bezeichnet.
Tragbare Geraete waren ein grosser Fortschritt; sie wurden damals
auch Porty (wohl von portable abgeleitet)
genannt. Ich weiss nicht, wer den Begriff eingefuehrt hat, kann
mich aber erinnern, ihn vor einigen Jahren in Zeitschriften gelesen
zu haben. Diese tragbaren Funktelefone waren immer noch recht grosse
Kästen mit langer Antenne und einem Telefonhörer am Kabel.
Es gibt im Deutschen den schönen Ausdruck Funktelefon,
was etwa den englischen / amerikanischen Varianten für Handy
gleichkommt.
Nur meinen viele Deutsche, daß ein Funktelefon solch ein großer,
klobiger Kasten mit Henkel und langer Antenne sei. Ein Handy sei
natürlich kein Funktelefon.
In diese Zeit (um 1988) fällt eine andere Deutung, die Josef Kedaj, einem damals
leitenden Postbeamten und Fachautor als Erfinder führt.
Danach bestellte die Generaldirektion Telekom 10.000 Stück des nur 600g schweren Telefongeräts
.
Postintern wurde ein griffiger Name dafür gesucht.
Irgendwie kam man dabei auf Handy. Leider gibt es für die Geschichte keine Belege. Weder
wurde das Telefon Handy genannt, noch gibt es
irgendwelche Schriftstücke, die das Wort Handy
enthalten ().
Eindeutschungsversuche
In den USA gab es die ersten zelluare Funktelefonnetze für
tragbare Geräte.
Die Geräte dafür werden als mobile phone (bewegliches Telefon),
cellular phone, cellphone (seltener) oder handphone
bezeichnet.
Diese Begriffe waren im Deutschen nicht brauchbar: Mobiltelefon war fest
mit Autotelefon assoziiert, weil Mobil immer direkt Auto/mobil
implizierte. Und celluarphone kann man (ok: ich) schlecht
aussprechen, ausserdem kommt es dabei zu Mißverständnissen:
digital cellular phone calls war übersetzt:
Anrufe aus Telefonzellen
Das taschenbuch der telekom praxis 1993 nennt diese Geräte
"Handfunktelefon", Handheld-Telefon und Handgeräte.
Weitere in der
verwendete Begriffe: Portables, Handhelds, Porties, Handies
(aus: Schoblick, Alles über Autotelefone, Franzis 1993)
In dieser Zeit wurden von Firmen Bezeichnungen wie
Talkman (),
Pocky (),
Portable, aber auch schon Handy (Bosch, Hagenuk) verwendet.
Als Ersatzbegriff zu Handy wurde (nicht immer ernst gemeint) u.a.
Funkfernsprecher,
Taschentelefon,
Gürteltelefon,
Handtaschentelefon,
und
(Trans)Portofon
vorgeschlgen.
Die Gesellschaft für dt. Sprache
schrieb 1996 einen Wettbewerb aus, um eine solide Alternative
zum Begriff Handy zu finden.
Eine Auswahl aus den Vorschlägen: Anrufli, Calli,
Foni, Mini, Mobi, Nervi, Rufli, Sacki, Schnelli, Speaki, Telli, Tragi,
Blendy, Fony, Ohrly, Porty, Talky, Trendy, Walky
Die erste mir bekannte Sichtung des Begriffs Handy für Telefone stammt
aus dem Mobilfunklexikon von Gusbeth (Franzis 1990):
Handheld-Telefone (oder Handy).
Die im gleichen Verlag erscheinene Funkschau schreibt in Heft 1/1990 (S.16)
Soll in der USA Konkurenz durch NECP3-Mobiltelefon
bekommen: Motorolas Handy MicroTac.
Funktelefon ist ein viel klobigeres Wort als das
Handy, exakt passend zu den Gerätegrößen :-).
Handy ist ein kurzes, eindeutiges Wort und noch nicht belegt.
Anstatt jetzt zu klagen, hätte man vor ein paar Jahren
einfach ein Treffenderes finden müssen. Hätte es eines
gegeben hätte es sich vermutlich durchgesetzt.
Wie wäre es mit GSMo (also Mo und nicht M als Abkürzung für
mobil)? Zu lesen als Gizmo - Amerikanisch für Dingsbums.
GSM ist die Abkürzung für "groupe spéciale mobile", entartete
dann zu einem eigenständigen Begriff und soll jetzt für "global
standard for mobile communication" (oder ähnlich) stehen.
Im uebrigen ist in der Mobilfunkbranche der Begriff Handset wesentlich
verbreiteter als Handy oder Mobile.
Ist der korrekte GSM-Begriff nicht MS (Mobile Station)? Versteht zwar
auch niemand, aber danach war ja nicht gefragt ;-)
Der Plural von Handy ist übrigens lt. Duden Handys und nicht Handies.
Handy als Exportartikel
Inzwischen ist der Begriff Handy in Nordamerika (wieder) angekomnen. Das
verzeichnete zumindestens das Online-Magazin Wired im September 2000
in seinem
Slangverzeichnis:
Slang for cell phone. Short for handheld.
Und auch Spiegel Online fand im November 2006 die Eroberung der USA
durch den vermeintlichen Verwandten
.
Allerdings gibt es im Amerikanischen eine weitere
,
die nun wirklich nicht zum deutschen Handy passt.
Auch in der Belletristik kann man es (selten) finden:
"'I can and I must. Now if you would bring me the handy, I will arrange
a meeting.' She gave him the cell phone."
(Der Sprecher ist Engländer [und die Autorin des Buches Amerikanerin]).
Rita Mae Brown and Sneaky Pie Brown, "Cat on the Scent"
Seite 175 (Taschenbuchausgabe)[, ISBN 0-553-09971-X]
Ein Bremer Sprachwissenschaftler war ob dieser Verwendung erstaunt und
darüber, warum die Autorin Handy verwendete.
#
Hagenuk hatte vor einigen Jahren versucht [in Singapur] Fuß zu fassen
und mit dem Begriff ¨Handy¨ geworben, das hat sich aber nicht durchgesetzt.
Andere Deutungen
Die meisten Theorien sagen aus, das
Wort Handy hätte überhaupt nichts mit Englisch zu tun:
-
[...] ist gar kein englisches Wort, es klingt nur so.
Aber im Englischen heisst es anders: oder
und ist eine deutsche Kreation
-
[...] wenn man nach einem
fragt, wissen die doch erst mal gar nicht
was gemeint ist und wenn man es ihnen erklärt, lachen
sie sich halb tot oder fassen sich ungläubig an den Kopf...
-
Es sieht englisch aus und ist doch eine rein deutsche Erfindung
-
Somit entstammt der Begriff mit Sicherheit dem kranken Hirn irgendeines deutschen Werbefritzens.
- Bericht im am 9.12.2002
Wie nennen es die Anderen?
In anderen Sprachen nennt man Handy nicht Handy. Es ist statt dessen
fast immer die landessprachliche Variante von Taschentelefon, Handtelefon,
beweglichem Telefon oder zelluläres Telefon. Allerdings gibt es auch für
Deutsche lustig klingende Bezeichnungen wie z.B. in .
Eine weitere derartige Liste findet sich unter
Zur Bezeichnung
von Handie-, Handy im nichtdeutschen Sprachraum sowie im deutschen
Wikipediaartikel (dort gibt es auch
eine Navigationsleiste mit Links zu rund 50 anderen Sprachversionen)
Danke an alle genannten und ungenannten Beitragenden. Ergänzungen und Korrekturen bitte an
.
In vielen arabischen Länder wie den Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien
oder Palästina wird es Jawwal (جوال) bezeichnet,
was "das, das durch die Gegend spaziert" bedeutet.
In Argentinien sagt man meist "mobicom", eigentlich ein Markenname,
wenn ich mich nicht irre, von der Telefonica Argentina.
Der Name Mobicom ist kein Markenname von Telefonica, sondern der Name
einer eigenständigen Firma.
Mobicom wird wirklich sehr häufig benutzt. [..]
Allerdings ist celular auch sehr gebräuchlich und
dem Begriff Mobicom insofern überlegen, da ja die Konkurrenz von
Mobicom ihre Mobiltelefone ja nicht wie den Hauptkonkurrenten bezeichnen
will.
Ich habe nach längerer Zeit mal wieder reingeschaut und entdeckt, dass sich
bei Argentinien ein kleiner Fehler eingeschlichen hat. Das Mobiltelefon wird
dort nicht Mobicom genannt, sondern Movicom. (Wird aber genauso
ausgesprochen.)
Der englische (zumindest in Australien gebräuchliche) Ausdruck ist
mobile phone.
[..] im flämischen Belgien: een gsm
[Die] französischsprachigen Leute hier in Wallonien und Brüssel nennen
das Handy: GSM, die jungen Leute le G, andere auch "le portable",
wenn der Zusammenhang klar ist (also wie auch in Frankreich).
Die deutschsprachige Gemeinschaft bleibt bei Handy (wie in Deutschland).
Hier sagt man einfach celular
zum Handy und trotz tiefer Armut ist dieser zum allmächtigen Übel
ausgewachsen. [...] In Bolivien könnte man denken, die meisten Leute
haben irgendwas Böses im oder am Ohr, denn immer halten sie eine Hand daran [...]
celular [s. a. ]
In Bulgarien heißen die Teile GSM-fon oder nur GSM,
man beachte die Aussprache dshie-es-em wie im englischen.
Neben Mobifon (мобифон)
auch dzhiesem (джиесем)
Auf dem chinesischen Festland wird wie auf Taiwan
der Begriff shouji verwendet.
sau kei („Handmaschine“) in der Volksrepublik China.
mobiltelefon (etwas salopp - lies vulgär - ist 'mobil').
mobilen
Handy, hin und wieder Mobiltelefon, selten Funktelefon.
Eine Unzahl von Spottnamen existieren. Sie reichen von
"mobile Kommunikationseinheit" über Wo-bist-Du-Kiste, Schnöselfon
und Yuppiefon (Der Spiegel, 28/1990, S. 155) bis hin zu Potenzknochen
Die Engländer in meiner Umgebung hier in Birmingham verwenden die Bezeichnung mobile.
Ich habe auch bisher noch nie ein anderes Wort dafür auf Werbeplakaten gesehen.
[...] 'mobile phone' oder in Cockney ganz einfach 'bone'.
[...] 'bone' kommt aus dem Cockney und ist eine Kurzform.
Im Cockney dialect reden die Leute schon seit Jahrhunderten in Reimen [...].
Der Reim der zum 'mobile phone' gehört ist 'dog and bone' (Hund und Knochen)
und so hieß dort ein Handy 'dog and bone', wie die meisten solcher Reime ist
er natürlich viel zu lang und in kurzer Zeit wurde daraus dann einfach nur 'bone'.
poshtelefono
(sh ist eine Ersatzdarstellung für s mit Zirkumflex (ˆ), so wie deutsch ae für ä).
Das Wort ist zusammengesetzt aus
posho = (Hosen-/Jacken-)Tasche
telefono = Telefon,
also wörtlich übersetzt: Taschentelefon.
Im Mutterland der Mobiltelefone: kännykkä
Kännykkä ist ein Warenzeichen von Nokia, aber in der Umgangssprache wird
es oft gebraucht. Offiziell heißt es matkapuhelin [„Reisetelefon“]
im Finnischen.
un téléphone portable, kurz un portable, wenn der Kontext klar
ist.
...und in der Umgangssprache sogar le G....(ohne SM).....
Oder Téléphones oder Mobile.
fòn phoca bzw. fón póca (jeweils Taschentelefon)
im Schottisch- bzw. im Irisch-Gälischen.
bzw. fòn làimhe ("Handtelefon") im Irisch-Gälischen.
Kinito, wobei die Betonung auf dem o liegt.
Ponsel ("telepon selular") in Indonesien
[auf deutsch etwa Reisetelefon, angeblich Ruhestörer, möglicherweise aber auch Ferndraht]
Gemsi ("GSM"), was auf Isländisch außerdem so viel bedeutet wie "junges Schaf"
#-- Bernd Runge und Erich A. Pfeiffer per E-Mail
In Italien werden sie mobile (Betonung auf der ersten Silbe)
oder Telefonino - Telefönle genannt
Il telefonino oder il cellulario.
Auf italienischen Visitenkarten findet man daher meist cell. als Abkürzung
vor der Handy-Nummer.
Man sagt in der Umgangssprache ,,telefonino",
zu telefono, seltener cellulare,
substantiviertes Adjektiv für telefono cellulare, wobei man
darauf achten muss, dass bei uns der cellulare auch der Zellenwagen der
Polizei ist.
Im Iran werden Mobiltelefone als telefon-hamráh oder
hamráh (تلفن همراه)
bezeichnet. Dies bedeutet „Begleittelefon“
In Israel pelefon ("Wundertelefon"). Hierbei ist zu bemerken,
dass pelefon auch ein Netzanbieter ist.
In Japan heissen sie Keitai Denwa (Aussprache Kehtei Daenwa).
Keitai bedeutet "Bei sich tragen", und Denwa bedeutet Telephon, also
"Tragbares Telephon"
[...] meist nur die Kurzform "keitai", also tragbar.
Cell phone hier in Kanada
In Quebec sagt man le cellulaire.
Soweit es mir bekannt ist, ist die Bezeichnung in Kroatien
[wie in ]
"Mobilni telefon", nur die Kurzform ist "Mobitel".
khelyawi im Libanon
[...] findet
sich besonders in Flandern, aber auch im Großherzogtum Luxemburg, weitverbreitet
der Begriff GSM.
siehe Singapur
In den Niederlanden: een mobieltje
mobiele telefoon oder GSM telefoon
oder in kurz: mobieltje
Und dann war da noch das niederländische "GSM = Geen Snuur Meer"
oder so ähnlich, entsprechend "Keine Schnur mehr".
Im niederländischen Sprachraum gibt es regionale Unterschiede bei der Bezeichnung.
Während der allgemeine Begriff mobiele telefoon lautet, welcher gerade in den
Niederlanden selber auch oft abkürzend als mobieltje gebraucht wird, findet
sich besonders in Flandern, aber auch im Großherzogtum Luxemburg, weitverbreitet
der Begriff GSM.
mobil (auf der ersten Silbe betont).
Die Betonung auf der ersten Silbe ist niedersprachlich, im Osten des
Landes recht verbreitet. Hochsprachlich ist dies nicht korrekt. Im Radio
oder im Fernsehen, etwa bei Verbraucherberichten, würde man dies nicht
hören. Die korrekte Betonung ist auf der zweiten Silbe, langes i.
Ganz überwiegend ist es das amerikanische cell phone,
aber handyphone bzw. handy kommt auch vor,
etwa ähnlich häufig wie cellular oder mobile phone.
telefon komórkowy, kurz komórka
Genau übersetzt heißt das dann:
telefon komorkowy = Zellentelefon
und komorka = Zelle bzw. Abstellkammer.
telefone celular. Normalerweise sagt man dafür nur celular
In Portugal nennt man Handy telemóvel.
In Brasilien celular, da aber im Portugal inzwischen viele Brasilianer
leben, und dort auch viele brasilianische Fernsehprogramme laufen, ist auch
in Portugal der Begriff celular geläufig.
In Russland nennt man ein Funktelefon offiziell am häufigsten
sotowyj Telefon (und zwar
Сотовый
телефон,
deutsch "wabenartiges Telefon") oder mobiljnyj Telefon
(lj ist für schwaches L, deutsch Mobiltelefon oder
"bewegliches Telefon").
Umgangssprachlich wird meistens (fast immer) das Wort Telefon ausgelassen
(da es im Russischen Telefon auch Telefonnummer bedeutet), also sagt man
einfach Sotowyj (öfter) oder Mobiljnyj (beide Wörter
sind substantivierte Adjektive, ähnlich den deutschen Wörtern Wabenartiger
und Beweglicher).
Umgangssprachlich wird auch das Wort Mobiljnik oder Mobila sehr
häufig verwendet; Mobilka wird selten verwendet und bedeutet
etwas ähnliches wie das Wort Mobilchen (wie Bärchen, aber für Mobila).
mobil'nyj telefon ( l' lies wie weiches l)
oder mobila mobilnik
oder telefon sotowoj swjasi
ficktelefon
fick = (Hosen-)Tasche, also Taschentelefon,
Hab recht gelacht, als ich vor einigen Jahren zum ersten Mal
Das Wort ficktelefon [kommt zwar vereinzelt vor, aber ich habe es]
im täglichen Gebrauch NIE gehört. Das Standardwort ist im Schwedischen
mobiltelefon oder kurz mobil (mit Betonung auf der letzten
Silbe).
Siehe auch und
In Schweden sagt man auch gern noch yuppie nalle.
'Nalle' nennt man die Kinderkuscheltiere.
# <35ea7cfe.1@hebel.rol3.com>
Bei uns in der Schweiz sagen wir den Handys nur Natels.
Das kommt vom Wort Nationales Autotelefon-Netz; ein Netz,
welches die schweizer Telecom (damals noch PTT) in den
sechziger Jahren aufgebaut hat.
Die ersten, klobigen tragbaren Telefone liefen dann auf
einem Netz, welches Natel B hiess; die nächste
Generation (bis ca. 1994, also bis kurz vor dem Boom)
waren das Natel C-Netz, und nun sind wir beim
Natel D-Netz angelangt.
#
[...] inzwischen hört man auch Handy
dauernd. Die Swisscom-Konkurrenten werden sich hüten, einen
Markennamen von Swisscom zu verwenden. [...]
Handy hatte es in der Schweiz wohl etwas schwerer, weil
auch die Geschirrspülmittel-Eigenmarke von Migros (der
grössten Detailhandelskette) so heisst.
Siehe auch diese
in Serbien und Montenegro (ehem. Jugoslawien) werden Handys
"Mobilni telefon", oder als Kurzform "mobilni" genannt.
Hier in Singapur (und entsprechend auch in Malaysia etc)
heissen Handies Handphone (HP oder H/P abgekürzt)
oder auch Mobile Phone.
Hagenuk hatte vor einigen Jahren versucht hier Fuß zu fassen
und mit dem Begriff ¨Handy¨ geworben, das hat sich aber nicht durchgesetzt.
el móvil.
[Vermutlich heißt es in manchen lateinamerikanischen Staaten ebenfalls
el móvil. Siehe auch Venezuela.]
celular
[ in Ost- und Zentralafrika]
simu ya mkono (wörtlich: Handtelefon)
(Und nebenbei: haendi heißt in Swahili: "es geht nicht",
na ja, eigentlich nur für Lebewesen zu verwenden)
In der Anfangszeit waren die Handys, genau wie anderswo, noch ziemlich groß
und unhandlich. Da sie außerdem sehr teuer waren, konnten eigentlich nur
Leute mit Geld sich so ein Gerät leisten: Firmenbesitzer oder auch
Gangster. In Taiwan werden Gangster auch oft etwas verhüllend als
"dage"
(älterer oder großer Bruder) bezeichnet, eigentlich eine höfliche Anrede
für einen etwa gleichaltrigen Mann (auf taiwanesisch etwa taoge
ausgesprochen). Kombiniert ergab sich also "großer Bruder groß".
Heute sind die Geräte viel kleiner, deshalb hört man öfters die offizielle
Bezeichnung xingdong dianhua (mobiles Telephon),
aber meistens sagt man
jetzt shouji (Handgerät).
[dage = Bruder (ältester); Bandenführer; dageda = Pate (einer Bande), zelluläres Telefon]
(aus )
#-- pavla.bohackova at ujop.cuni.cz -->
#-- Date: Mon, 1 Mar 2004 09:24:30 +0100 -->
Mobilní telefon (auszusprechen /mobilnjih telefon/) heißt es in
der Hochsprache.
In der Umgangssprache hört man aber eher mobil, abgekürzt mob.;
dazu gibt es ein gängiges, wenig ehrfürchtiges Schimpfwort debil,
was wohl dem deutschen Wo-bist-Du-Kiste? entsprechen könnte.
Gestresste Geschäftsleute haben oft "služební tatranka" ("ssluschebnjih tatranka") bei
sich, was soviel wie Dienst-Riegel oder Dienst-Keks bedeutet, da es
eine auffällige Ähnlichkeit mit einer verbreiteten Süßigkeit aufweist,
die einem immer un/gelegen kommt.
cep telefonu: Taschentelefon
oder auch nur kurz: cep
(Das 'c' spricht man wie 'dj' in Djungel)
In der Ukraine nennt man Handy mobilka
mobil (ganz ordentlich: mobiltelefon).
Im Amerikanischen: cellular
Am häufigsten verbreitet ist cell phone.
Mobile phone war mal früher (80iger Jahre) gängig,
sehr selten hört man es noch.
Den Zungenbrecher cellular habe ich in meiner New Yorker
Gegend noch nie gehört, aber es soll in Kalifornien verwendet
werden. Dort wiederum ist man inzwischen auf die Kurzversion
cell umgestiegen, wenn der Kontext klar ist,
z.B. "Call me on my cell."
[ In der USA gehörte Handy nie zur Umgangssprache ]
wenigstens nicht für Telephone. Handy wird nur als als Adjektiv
verwendet und hat die Bedeutung von praktisch, geschickt, z.B. "the
computer mouse is a handy tool", "he is very handy with the mouse". Es gibt
auch den handyman. Das ist so ein Universal-Handwerker den die Leute
bestellen wenn der Wasserhahn tropft oder die Tür quietscht und sie selber
nicht "handy with the tools" sind.
"cell phone" kommt daher, daß das Versorgungsgebiet in
Zellen eingeteilt ist, die jeweils von einem Sende-Empfänger versorgt
werden, und wo der Teilnehmer dann automatisch zwischen benachbarten
Zellen weitergereicht werden kann.
[..]
"cordless phone" = Telefone mit einem schnurlosen Telefonhörer
[..]
"two way radio" oder "police radio" = die Funksprechgeräte im Polizeiwagen.
In Venezuela heißt es (jedenfalls 1999) definitiv el (teléfono) celular
#-- From: c-pm Claudia Köhler claudia.koehler at c-pm.net
#-- Date: Tue, 8 Jun 2004 09:14:58 +0200
Auf Vietnamesisch heißt es
điện thoại di động
(dien thoai di dong).
Das bedeutet ebenfalls Mobiltelefon (mir ist gerade die Ähnlichkeit mit
Taiwan aufgefallen - das d
in di wird wie ein stimmhaftes s gesprochen).
#-------------------------------------------------------
Wörterbücher
(chronlogisch)
SCHÖFFLER-WEIS, Taschenwörterbuch der englischen und deutschen Sprache, 3.Auflage, 1963
[hand]~ie-talkie tragbares Sprechfunkgerät n. (S. 219)
[Zitiert nach
staff-www.uni-marburg.de/~naeser/handie.htm]
|
Webster's Third New International Dictionary, Vol. II, S. 1027, 1971
"Handie-Talkie [...] trademark - used for a small portable
radio transmitter-receiver"
[Zitiert nach
staff-www.uni-marburg.de/~naeser/handie.htm]
|
Supplement to the Oxford English Dictionary, Vol. II, Oxford 1976, S. 24
"handie-talkie [...]. Also Handie-Talkie, handy-talky. [After
*WALKIE-TALKIE]. Name of a light form of walkie-talkie two-way
radio set, easily carried in the hand.
1942 Nat. Geogr. Mag. Nov. 'Churchill .. is holding a 'handie-talkie'
radio used for conversation between ground points and planes in the
air.'
[...]
1969 S. GREENLEE Spook who sat by Door XII. 113: 'Cops spoke busily
into their car radios and handy-talkies."
[Zitiert nach
staff-www.uni-marburg.de/~naeser/handie.htm]
|
Duden, Großes Fremdwörterbuch, 1994
kleines handliches Gerät, z.B. miniatur. Funktelefon
|
Broden, Carstensen, Anglizismen Wörterbuch, de Gruyter, 1994
nicht verzeichnet
|
Kluge, Etymologisches Wörterbuch, 23.Auflage 1996
nicht verzeichnet
|
Duden, dt. Universalwörterbuch, 3.Aufl. 1996
Handy ist verzeichnet
|
Duden, Fremdwörterduden, 1997
Handliches Mobiltelefon
|
Duden Rechtschreibung, 21.Auflage (Reformduden)
Handliches, schnurloses Telefon
|
Pons 97 - Englisch-Deutsches Wörterbuch
mobile phone -> Mobiltelefon, Handy
celluar phone -> Funktelefon
| | | | | | | | | | |
Skurilles
[Wo kommt Handy her?]
> Aus dem Schwäbischen: Hän di koi Schnur net?
> ;-)
Grnf. Und wieder geht die Hoffnung auf den weltweit ersten
deutschsprachigen Handy-Thread ohne diesen Kalauer flöten.
#
> *) Wer einen auf schlau machen will, der darf sein Handie auch als
> "Funkstelle des öffentlichen beweglichen Landfunkdienstes" bezeichnen.
^ ^ ^ ^
Endlich ein neues Wort für Handy: Föbl.
[..] Hierzu eine lustige Geschichte: eine Bekannte von mir hatte einen
Amerikaner kennengelernt, und ihn, beide frisch verliebt, in den US
besucht.
Auf der Fahrt vom Flughafen zu seinem Haus fiel ihr ein, dass sie
ihren Eltern kurz Bescheid geben wollte und fragte: "Do you have a
handy?"
Er wurde rot, fuhr rechts ran und sagte ihr, dass ein derart
in Amerika nicht üblich sei.
Sie verstand gar nichts mehr, hielt sich ein imaginäres Telefon ans
Ohr und das Missverständnis wurde dann unter Gelächter geklärt.
So kann's gehen, wenn man Anglizismen für international hält. :-)
[..]
Inzwischen sind die beiden übrigens verheiratet.
Ersterwähnungen
Jeweils zuerst erwähnt wurde Handy in
manager magazin 11/1993 vom 01.11.1993, Seite 214-216a,
:
Er bot vorwiegend Ausländern gegen eine konkurrenzlos preiswerte
Gebühr von fünf Mark für fünf Minuten sein Telephon-Handy zur Nutzung für
Anrufe in der fernen Heimat an.
DER SPIEGEL 52/1994 vom 26.12.1994, Seite 107,
:
Telefonieren von jedem beliebigen Punkt der Erde per Handy, wie das
Iridium-Konsortium mit Firmen wie Motorola und Veba angekündigt hat, ist
kaum möglich.
Weitere Deutungsversuche und Etymologien
Walkie-Talkie- und Handheld-These:
- Die -Sendung Karambolage von 30.3.2008
- in Spiegel-Online von Sascha Koesch,
Fee Magdanz und Robert Stadler, 30.11.2006
Die dortigen Belege für die US-Karriere sind aber m.E. zu schwach.
- , Detlef Guertler, blogs.taz.de, 19.10.2006
- , DIE ZEIT vom 2.12.2004
- , Web.de, ohne Datum
Andere Theorien:
- , 17.4.2009
- von Anatol Stefanowitsch, 2.07.2007
- , Dietmar Pieper auf "Spiegel Online", 29.6.2007
-
Wolfgang Näser, Marburg, 8.1.2001
Weitere Quellen und Links
Infos u.a. von/aus
- Mobilfunk in Europa;
Peter Scheele;
R.v.Decker's Verlag, Heidelberg, 1991,
ISBN 3-7685-2390-X
- taschenbuch der telekom praxis;
Pooch, Seiler; Schiele & Schön;
Berlin 1992,
ISBN 379490538-5
- Bernd Runge,
Erich A. Pfeiffer,
Mathias Koerber,
Michael Pronay
- Übersicht über Mobilnetze und Begriffe:
Zugehörige Lexikon Suche:
-
-
-
#--
#Briefe an die Herausgeber Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.09.2005, Nr. 207, S. 9
#
#Der Vater des Handy
#
#Zu "Du nix gut, ich nix gut" von Hubert Spiegel (F.A.Z. vom 13. August): Spiegel
#rätselt in seiner Buchbesprechung über den Erfinder des im Englischen unbekannten
#Wortes Handy. Bei den Benutzern der ersten kiloschweren Mobilfunkgeräte hatte sich
#aus Gründen, die keiner Erläuterung bedürfen, der Begriff "Schleppy" eingebürgert.
#Als die Telekom um das Jahr 1990 in einem damals mutigen Entschluß 10 000 brikettgroße
#Mobilfunkgeräte für das C-Netz - damalige Bezeichnung öbL, für öffentlicher beweglicher
#Landfunk - einführte, kreierte mein Kollege J. Kedaj in der Generaldirektion Telekom
#offiziell in Rundschreiben und Prospektbezeichnungen für diese "beweglichen Fernsprechgeräte"
#das Wort Handy. Der Beamte war kein Trottel, der des Englischen nicht mächtig war, sondern
#ein international erfahrener Mann, der wußte, daß zu einem guten neuen Produkt auch ein
#griffiger Name gehört.
#
#Hermann Gabler, Roßdorf
# zitiert nach http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=56
#http://www.supportnet.de/t/2213750
# ist das auf den Modellnamen des ersten Produkts zurckzufhren,
# hier in Deutschland etwa "HandyTel" von Loewe.
#..
#fr ein deutsches 'Handliches Telefon' die englische Kurzfom 'HandyTel' erfindet
#und diese mit einer weiteren Verkrzung zur dem englisch auszusprechenden 'Handy'
#eindeutscht
#http://www.xonio.com/bildergalerie/Handy-Fakten-Wussten-Sie-schon-...-Galerie_32014898.html?show=6
#Erste Erwähnung im DER SPIEGEL 3/1994 vom 17.01.1994, Seite 68b-69a
#Mobilfunk
#Begehrtes Objekt
#Das Geschäft mit Mobiltelefonen übertrifft alle Prognosen. Hohe Rechnungen verprellen aber viele Kunden wieder.
#...
#Doch dann bekamen die Postler ihre technischen Probleme in den Griff und konnten ihr Angebot an Funktelefonen um ein attraktives Taschentelefon, im Branchenjargon Handy genannt, der US-Firma Motorola erweitern.
# http://www.iaas.uni-bremen.de/sprachblog/2007/07/02/woher-kommt-das-handy/#comment-571
#Mathias Walter hat geschrieben:
#Also, “Handyphone” verbinde ich mit Asien. In Japan gibt es seit 1995 ein “Personal Handyphone System” (eine Art Mischung aus Handy und schnurlosem Telefon für zuhause). In den USA habe ich das Wort “Handyphone” noch nie gehört, aber ich war auch erst 2002 zum ersten Mal dort.
#Am 2. Juli 2007 um 08:26 Uhr