„Alles was schief gehen kann, geht schief“

Spielfilmpannen


In Spielfilmen gibt es manchmal für den Zuschschauer sichtbare Pannen und Schnitzer. Auch gibt es manchmal interessante Gastauftritte von Prominenten. Diese bemerkenswerte Aspekte des Filmemachens versuche ich anhand von beispielhaften Bildzitaten zu typisieren.

Pannen

Anschlussfehler

Filme werden fast nie in der Reihenfolge gedreht, in der die Handlung abläuft. Auch werden Szenen in der Regel mehrfach gedreht, weil die Leistung der Darsteller nicht gut ist, weil sie sich beim Text verhaspeln oder weil der Regisseur viel Material für den Schnitt haben möchte. Daher muß darauf geachtet werden, daß der Beginn einer Szene in jedem Detail mit dem Ende der laut Drehbuch vorherigen Szene zusammenpasst. Wie sich leicht denken lässt, geht dies oft schief.

In "Blues Brothers" (John Landis, 1980) rasen die Titelfiguren in ihrem alten Polizeiwagen durch das Schaufenster eines Autohändlers. Dabei geht der in Fahrtrichtung rechte Scheinwerfer kaputt (und ist nicht etwa nur verdeckt) - er bleibt dunkel.

Erstaunlicherweise ist er eine Filmminute später wieder heile:

Enthüllte Mogeleien

Beim Film muß viel gemogelt werden. Schliesslich wären echte Gewehrschüsse, freier Fall aus großer Höhe oder ein massive Stein für die Gesundheit der Darsteller nicht zuträglich. Aber manchmal verhalten sich die Requisiten nicht sehr kooperativ.

In "Blues Brothers" (John Landis, 1980) ist gerade ein Hotel teilweise eingestürzt. Ein Polizist wurde von Trümmern begraben, kann sich aber selber befreien.

Merkwürdig nur, daß ein scheinbar massiver Mauerstein problemlos auf der Krempe des Polizistenhutes liegenbleibt.

Filmteam sichtbar

In einem Spielfilm sollen nur die Darsteller zu sehen sein und nicht etwas das Filmteam oder deren Ausrüstung. Besonders in Szenen mit Spiegeln oder spiegelnden Glas ist das nicht immer zu vermeiden. Hier sieht man in Charade(ext.Link) (Stanley Donen, 1963) einen Mikrofongalgen, der sich hinter Audrey Hepburn im Fenster spiegelt:

Gastauftritte

In manchen Filmen treten Filmstars oder sonstige Prominente kurz auf, ohne daß sie im Abspann genannt werden. Diese "Cameo-Auftritt" genannten Kurzauftritte sind besonders dann bemerkenswert, wenn in einem Film über ein tatsächlich stattgefundenes Ereignis der Darsteller und der Dargestellte in derselben Szene zu sehen sind.

In dem Film über den pannenreichen Flug von Apollo 13(ext.Link) (Ron Howard, 1995) gibt es gleich zwei solcher Zusammentreffen. Der Schauspieler Tom Hanks (rechts vorne), der den Astronauten Jim Lovell darstellt, trifft auf den wirklichen Jim Lovell (links), der den Kapitän des Bergungsflugzeugträgers mimt:


In einer anderen Szene ist neben dem Schauspieler Ed Harris (rechts) der von ihm dargestellte, aber 25 Jahre ältere Flugdirektor Gene Kranz zu sehen (im Hintergrund links, in blauer Uniform):

Peinliches

Nicht nur Spielfilme, sondern auch Filmtrailer und gar Nachrichten enthalten Fehler. Ein Privatsender, der sich die Werbezeile "Wir sind Hollywood" gibt, sollte wissen, wie sich die Dame schreibt

Aber selbst "ARD Aktuell", die die alte Dame Tagesschau und die etwas jüngere Tagesthemen produzieren, schlampt manchmal unbegreiflich. Der Autor, Lyriker, Essayist, Zeichner und Maler Robert Gernhardt wird befragt. Ja, in dem Film ist er das. Und als wer wird er angekündigt?

Nein, der Fastaussenminister hat weder den Bertolt-Brecht-Literaturpreis erhalten noch hat er je für Otto Waalkes oder das Magazin TITANIC geschrieben.

Anmerkung

Alle Bilder sind im Fernsehen ausgestrahlten Spielfilmen bzw. Sendungen entnommen. Sie sind zurechtgeschnitten um das Wesentliche zu betonen. Der ausstrahlende Sender ist als Zitatgeber im "Title"-Attribut angegeben.